Jünger sein, wo Mission verboten ist

Jünger sein, wo Mission verboten ist

Unsere Mitarbeitenden berichten, wie unterschiedlich Gott Menschen in Café-Arbeit, Sozialprojekten und Jüngerschaft begegnet, und staunen, welche Wege Gott wählt.

„Ich hab‘ geträumt, dass… ich gebetet habe!“

Kurz bevor Kai* sich im Café auf der untersten Etage des Haus des Segens mir verabschiedet, überrascht er mit dieser Aussage. Kai ist seit über drei Jahren mit unserem Team befreundet, er hat bereits zwei Glaubensgrundkurse mitgemacht und hat dementsprechend schon viel über Jesus erfahren. Obwohl er sich noch nicht für Jesus entschieden hat, bleibt er offen, fragend und sucht Gemeinschaft mit uns. Seit der Eröffnung unseres Cafés war er schon mehrmals für einige Stunden da. Damit hat sich für uns die Möglichkeit eröffnet, öfter mit ihm ins Gespräch zu kommen, ein offenes Ohr für seine Fragen und Gedanken zu haben:

„Ich suche nach echter Liebe.“

Das Café ist eine wunderbare Plattform, bei ganz alltäglichen Begegnungen mit alten und neuen Bekanntschaften solch eine echte Liebe – die Liebe Gottes – zu vermitteln.

Macht mit!

Seit Kurzem stellen wir mit unserem Team im Café ein Sozialprojekt vor, das autistische Kinder aus armen Verhältnissen im Blick hat. Wir werben nicht nur für das Projekt, sondern möchten zusammen mit unseren Gästen dieses Projekt auch finanziell unterstützen. So kann ein Gast einen gewissen Betrag mehr für sein Getränk zahlen und finanziert mit diesem Betrag dieses Projekt mit. Mitmachen können Studenten auch, indem sie selbst ein Sozialprojekt starten und dabei von uns räumlich, finanziell und organisatorisch Unterstützung bekommen. „Wow, so traut man sich auch mal, etwas Gutes auf die Beine zu bringen“, sagte ein Student, als er von unserem Konzept hörte. Alleine können sowohl die Studenten als auch wir nicht viel bewegen. Aber gemeinsam können wir dieser Stadt dienen und Menschen mit Gottes Liebe bekannt machen.

„Segen“

Ein Schwerpunkt unseres Dienstes hier ist die Jüngerschafts- und Hauskreis-Arbeit. Bei dem stetigen Wachstum der Gemeinde braucht es mehr und mehr Kleingruppen, in denen individuelle Fragen aufgegriffen werden und Gemeindeglieder im Glauben wachsen können. Derzeit läuft ein Hauskreis-Leiterkurs, bei dem meine Frau Hong sieben junge Frauen darin anleitet, selbst einen Hauskreis zu gründen. Für viele stellt sich jedoch die Frage, wo sie sich treffen sollen. Bei den Einen sind die Eltern gegen ihren Glauben, weswegen sie solche Treffen nicht gestatten würden. Bei den Anderen ist die Behausung so winzig, dass kaum Gäste empfangen werden können. Im Haus des Segens, wo auch unser Café beheimatet ist, möchten wir gerade solchen Gruppen Raum und eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Unter anderem trifft sich nun ein neu gegründeter Hauskreis freitags im Haus des Segens. Und wie hat sich dieser Kreis benannt? „Segen“.

Dreisprachiges Lachen…

„Ich hätte wohl doch Deutsch statt Englisch lernen sollen“, entgegnet unsere einheimische Teamkollegin Grace eines Tages und spricht etwas Deutsches aus, was mit jeglicher Konzentration einfach nicht zu verstehen ist – breites Gelächter bricht aus. Unser Haus des Segens wird derzeit von unseren zwei Shorties Janina und Ute, die hier ihr Auslandsjahr verbringen, sowie von Grace und der einheimischen Studentin Lena* bewohnt. Wir erleben es als echten Segen, wie gut die vier miteinander auskommen und wie sie sich nicht nur im Alltag unterstützen, sondern auch geistlich miteinander wachsen können. Lena ist erst seit Kurzem zum Studium in die Stadt gezogen und erst seit wenigen Monaten Christin. So hat sie mit der christlichen Wohngemeinschaft nicht nur Freunde, sondern auch andere Frauen gefunden, mit denen sie ihren Glauben teilen kann. Besonders an dieser Wohngemeinschaft ist, dass die vier jungen Frauen nicht nur unheimlich viel und gerne miteinander lachen, sondern in dem Drei-Sprachen-Haushalt manchmal richtiges Sprachenchaos vorherrscht. In welcher Sprache beten wir? In welcher Sprache machen wir Lobpreis? Wie toll, dass wir in Gott miteinander verbunden sind und dadurch jegliche Sprachgrenzen überwinden können.

*Namen geändert

Unsere Mitarbeitenden arbeiten verdeckt als Missionare in einem Land in Südostasien

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Februar-April2018) erschienen.