„Aber ich kann doch stricken!“

„Aber ich kann doch stricken!“

Wollsocken für Mali

Helene Groth ist mittlerweile 93 Jahre alt. Noch mit 90 Jahren kümmerte sie sich um den eigenen Garten und blühte auch selbst darin auf, etwas tun zu können. Doch nach mehreren Herzinfarkten wurde es für sie schließlich unumgänglich, in ein Altenheim umzuziehen. Statt mit der neuen Umgebung und der ganz anderen Lebenssituation zu hadern, setze sich Helene Groth – so wie sie es schon ihr ganzes Leben getan hatte – für andere Bewohner ein und suchte nach weiteren Möglichkeiten, sich zu investieren.

So las sie einen Bericht über Mali und die schwierigen Lebensumstände der Menschen dort. Im Bericht ging es auch um Spendenaktionen, wie einen Sponsorenlauf, bei dem Spenden für die malische Hungerhilfe gesammelt wurden. Sie fragte sich: „Was kann ich denn noch tun? Laufen kann ich nicht mehr.“ Schließlich kam ihr der Gedanke: „Aber ich kanndoch stricken!“

Gestrickt hatte sie schon für ihre fünf Kinder – damals sogar mit einer Strickmaschine. Aber auch nur mit Stricknadeln bewaffnet fing Helene Groth damit an, mit gespendeter Wolle verschiedenste Dinge zu stricken. Berge von Kindersocken, kleinen Puppen oder Verzierungen für Grußkarten entstanden so in kürzester Zeit. Mit Hilfe ihrer Enkelinnen wurden die Stricksachen auf einem Basar im Altenheim zum Verkauf angeboten. Mit Hilfe ihrer Kinder, Enkel und Urenkel gelangten sie auch in die Freie evangelische Gemeinde Iserlohn und zu anderen Märkten. Der Erlös ging stets zu 100 Prozent zugunsten der Hungerhilfe in Mali oder für Projekte der Allianz-Mission auf den Philippinen. Insgesamt kam so in den letzten beiden Jahren ein beachtenswerter vierstelliger Betrag zusammen.

Helene Groth denkt übrigens nicht einmal darüber nach, aufzuhören mit der Strickerei. Stattdessen ist sie dankbar, mit ihren Mitteln und Begabungen für die Menschen in Mali und auf den Philippinen etwas zu bewirken. Wir danken herzlich für ihr beeindruckendes Engagement! Danke auch den Kindern und Enkeln, diesie dabei so tatkräftig unterstützen.

Anfang Dezember staunte ich nicht schlecht, als ich per E-Mail über eine größere dreistellige Spende informiert wurde. Denn die Spenderin war mir nicht nur unbekannt, sondern hatte scheinbar auch noch nie direkt an die Allianz-Mission gespendet. Über die angegebene E-Mail-Adresse kam ich in Kontakt mit ihrem Sohn, Ulrich Groth, der mir mehr über die Beweggründe und auch die Geschichte seiner Mutter erzählte.

Felix Wiegner, Leiter des Servicebereichs Fundraising

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Mai – Juli 2018) erschienen.