Ein kurzer Impuls für Hauskreise und Kleingruppen.
Hundeliebhaber erfreuen sich an ihrem treuen Begleiter, der ihnen begeistert auf allen Wegen folgt und nicht von der Seite weicht. Es ist schön, nicht allein unterwegs zu sein. Dieses Bedürfnis haben alle Menschen gemeinsam. Schließlich hat Gott uns ja auch als Gemeinschafts- und Beziehungswesen erschaffen.
In unserem Alltag begegnen wir ständig anderen Menschen. Je nach Situation begleiten sie uns auf kürzeren oder längeren Wegstrecken. Familie, Ehepartner, Freunde, Bekannte. Und auch wir können ihnen Begleiter sein. Doch was macht es eigentlich aus, jemanden zu begleiten?
Ankommen
- Nehmt euch einen Moment Zeit und überlegt, welche Menschen ihr begleitet bzw. wer eure Begleiter sind. Gibt es sowohl positive als auch negative „Begleiterscheinungen“?
- Denkt darüber nach, welches hilfreiche und hinderliche Formen der Begleitung von Menschen sind.
Bibel lesen: Lukas 24,13-27
Blick weiten
Jesus begegnet seinen Jüngern und begleitet sie auf ihrem Weg. Er hört ihnen zu, nimmt sich Zeit für sie und unterbricht ihren Redefluss nicht. Sie öffnen sich ihm gegenüber und teilen ihm all ihre Gefühle mit. Obwohl – oder vielleicht gerade, weil – sie ihn in diesem Moment noch nicht erkennen. Doch er ist bei ihnen, hat ein offenes Ohr für sie und wahres Interesse daran, wie es ihnen geht. Jesus lebt selbst vor, was er seinen Jüngern als Weisung gibt. Siehe auch: Matthäus 5,41; Markus 12,31; Johannes 13,4-17
Kontext, Situation
Die Jünger stecken in einer tiefen Krise. Sie haben die Kreuzigung ihres Herrn, Lehrers und Meisters erlebt und können seinen Tod nicht begreifen. Sie sind von Zukunftsängsten geplagt und fühlen sich ohnmächtig. Sie verlassen den Ort des Schreckens und laufen ins zwölf Kilometer entfernte Emmaus. Genau in dieser Situation kommt Jesus in ihr Leben hinein und begleitet sie. Jesus zeigt Interesse an ihnen; er belehrt sie aber auch, rüttelt sie dadurch wach und eröffnet ihnen einen neuen Blick und neue Hoffnung für die Zukunft. Die Jünger erkennen ihren auferstandenen Meister schließlich und sind wieder voller Begeisterung. Unverzüglich brechen sie mitten in der Nacht auf und treten den Rückweg nach Jerusalem an, um den übrigen Jüngern von ihrem großartigen Erlebnis zu berichten.
Eintauchen
Wählt Freiwillige aus, die sich darauf einlassen, entweder geführt zu werden oder zu führen. Einer Person werden die Augen verbunden und die andere führt sie sicher durch den Raum. Wenn beide wieder sicher am Platz angekommen sind, berichtet einander in der Gruppe, wie ihr euch in der jeweiligen Position gefühlt habt. Habt ihr dem/der Begleiter/in vertraut? Wie war es für dich als Führende(r), diese Verantwortung zu tragen? Menschen lassen sich am liebsten und besten begleiten, wenn sie Vertrauen haben.
Gedankenanstoß
Jesus begegnet Menschen. Er begleitet, fördert, erinnert, mahnt und liebt sie – auch dich. Von ihm und seinem Vorbild können wir verschiedene Leitungsstile lernen: insbesondere die dienende Leiterschaft. Bei Jesus lernen wir, wie man Liebe praktisch leben kann und Menschen voranbringt. Was kannst du von Jesus und seiner Begleitung von Menschen lernen und in deinem Alltag anwenden?
Selbermachen
Lest euch Johannes 13,4-17 durch und vergleicht
diesen Text mit Lukas 24,13-27.
Fragen:
• Wie begleitet Jesus seine Jünger in beiden Texten?
• Wie unterscheidet sich seine Begleitung bzw.
Leitung in beiden Texten?
Simon Pietschmann ist Missionar in Manila, Philippinen
Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Februar-April 2019) erschienen.