Die Kehrseite unseres Lebensstandards

Die Kehrseite unseres Lebensstandards

Manuel Müller studiert Agrarwissenschaft, weil er als Missionar in Mali Verantwortung für die Auswirkungen unseres westlichen Lebensstandards übernehmen möchte. Wie es dazu kam.

“Herr, sende mich, aber bitte nicht in die Wüste!“ So begann mein Weg in die Mission. Nach Mali, wo die Sahelzone die mehr oder weniger grüne Küste der Wüste bildet. Für jede Karawane ist es ein Freudenmoment, wenn sie hier ankommt. Aber wie sah mein Weg nach Mali aus?

Prägend war für mich der Besuch eines Missionars, der ein besonderes Vertrauen auf Gottes Führung und Versorgung ausstrahlte und sehr authentisch seinem Umfeld dient. Durch eine Hausarbeit über Konflikte beim Coltanabbau und eine Klimakonferenz in Frankfurt wurde mir deutlich, dass unser Lebensstandard die Lebenssituationen uns fremder Menschen gefährdet. Ich begriff, dass wir auch Verantwortung dafür übernehmen müssen, dass diese Menschen mit den veränderten Lebensumständen zurechtkommen können. Und entdeckte, dass ich selbst in Afrika aktiv werden möchte.

In einem Auslandsjahr 2011 in Tansania begegnete ich Menschen anderer Kulturen, packte gerne auf deren Feldern mit an und sah, wie wichtig Gottes Hoffnungsbotschaft für alle Völker dieser Welt ist.

So entschied ich mich 2012 für ein Bibelschul- und anschließendes Studium der Agrarwissenschaft. Hier erlebte ich, dass nur der Gehör findet, der auch anpacken kann. Als Missionssekretär Dave Rose während einer christlichen Entwicklungskonferenz in Schwäbisch Gmünd mit einem spontan formierten Helfer-Trupp abrückte, um umliegenden von Hochwasser Betroffenen zu helfen, lernte ich die Allianz-Mission als solch einen handfesten Partner für Mission kennen.

In der letzten Ausgabe unseres Magazins move war von der Notwendigkeit von verbessertem Saatgut für Mali die Rede. Dieses Thema greife ich nun in meiner Masterarbeit auf, indem ich an einem Forschungsinstitut in Mali zur Wassernutzungseffizienz verschiedener Getreidearten forsche. Und freue mich schon, wenn ich nach meinem Sprachstudium 2020 mit Aussicht auf weitere Team-Verstärkung endlich nach Mali ausreisen kann.

Manuel Müller ist Missionar in Vorbereitung für Mali

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Mai-Juli 2019) erschienen.