Nachhaltiges Business in Kenia als Mission

Nachhaltiges Business in Kenia als Mission

Zwei Ehepaare erleben, wie Gott sie als Ingenieure und Diabetesberaterinnen aus Deutschland nach Kenia ruft und betreten mit Business for Transformation (Unternehmertum für Mission) Neuland.

Die Flugzeugtür geht auf und entgegen unserer Erwartungen ist es kalt. Nun warten wir auf den Einreisestempel am Terminal. Währenddessen erinnern wir uns an Gottes Zusagen für unsere Mission.

Vor Jahren sprach Gott auf eine Weise ins Leben meiner Frau Sandra, mit der sie niemals gerechnet hätte. Innerhalb weniger Monate teilen ihr zwei einander unbekannte Menschen einen prophetischen Eindruck von Gott mit. Sie würde eines Tages ein Segen für viele sein und nach Afrika gehen. Sie wäre am liebsten direkt losgezogen, aber es war noch nicht an der Zeit. 2011 lernte sie in Hamburg mich – ihren zukünftigen Ehemann Stephan – kennen und lieben. Den Ruf in die Mission bestätigte Jesus wieder und wieder. Am eindeutigsten im Jahr 2015 am Geburtstag von Sandras Schwester Svenja. Nach einer intensiven Begegnung mit Gott im Lobpreis fragte Svenja Jesus, was er noch mit ihrem Leben vorhabe. Sie hörte ihn wie mit einer akustischen Stimme zu ihr sagen: „Kenia, Nairobi.“ Der Ruf traf Svenja und Sven – die gerade in den Hochzeitsvorbereitungen steckten – wie ein Blitz. Dies ereignete sich zeitgleich mit einer Begebenheit bei Sandra und Gott bestätigte so unseren Ruf nach Kenia.

Nun stand fest: Gott ruft uns beide Ehepaare gemeinsam in die Mission. Sandra und Svenja sind beide Diabetesberaterinnen, Sven und ich beide Ingenieure. Ohne zu wissen, wie wir die weltweite Mission bereichern könnten, nur mit unserer Berufungsgeschichte im Hinterkopf, fuhren Sven und ich zum GEH!-Seminar, einem Orientierungswochenende für Weltmission bei der Allianz-Mission. Hier hörten wir zum ersten Mal von Business for Transformation (B4T). Kerngedanke von B4T ist die Implementierung von christlichen Werten in der Wirtschaft. Auf diese Weise sollen Arbeitsplätze mit fairen Löhnen, guten Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeiter und einem bereichernden Arbeitsumfeld in Nächstenliebe geschaffen werden.

Das Gesamtkonzept sieht einen geschlossenen Kreislauf und eine ganzheitliche Betreuung vor. Svenja und Sandra legte Jesus die Arbeit unter Frauen in Not aufs Herz – insbesondere Prostituierte und deren Kinder. Wenn Jesus diese Frauen aus ihrem Milieu befreit hat, sollen sie in den von Sven und Stephan gegründeten Unternehmen Arbeit finden und so wieder ein selbstverantwortliches und hoffnungsvolles Leben führen.

Zwischen dem Einreisestempel und diesem Text liegen erst sieben Monate. In dieser Zeit haben wir in den Begegnungen mit Menschen schon oft gespürt: Jesus ist da. So hat Gott uns mit einer Kenianerin zusammengebracht, die als professionelle NGO-Gründerin und Leiterin mit den Frauen zusammenarbeiten möchte. Svenja und Sandra wurden darüber hinaus auf eine kenianische Universitätsprofessorin aufmerksam, die mit den beiden eine Frauenbewegung gründen will, um Frauen am Rande der Gesellschaft eine neue Perspektive zu geben. Sven und Stephan trafen mit vielen Personen zusammen, die den Erfolg der Mission positiv beeinflussen können. So beispielsweise ein Landbesitzer, der für deutsche Ingenieure gebetet hatte. Zur selben Zeit bot uns ein deutscher Bankier an, uns eine komplette Halle für die Mission zu schenken. Durch diese Menschen hat Jesus uns ein riesiges Gebetsanliegen erfüllt und zeigt uns immer wieder: Ich bin da.

Sandra und Stephan Mattner und Svenja und Sven Greisert sind Missionare in Nairobi, Kenia

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Mai-Juli 2019) erschienen.