Unser Beitrag zum Wiederaufbau
Schockierende Zahlen umreißen das Leid, dass der Syrienkrieg über die Bevölkerung gebracht und viele zu Flüchtlingen gemacht hat. Die Allianz-Mission setzt sich mit internationalen Partnern für den geistlichen Wiederaufbau in Syrien ein.
Es sind erschreckende Zahlen, die mit dem Syrienkrieg verbunden sind: Über 10 Millionen Menschen sind seit dem Ausbruch des Krieges 2012 geflohen. 1,7 Millionen Kinder gehen nicht zur Schule. 400.000 Menschen wurden getötet, andere Schätzungen gehen von 500.000 aus – so ganz genau weiß es niemand. 320.000 Kinder sind nach Vergewaltigungen geboren worden. Wir können nur erahnen, was das für die Mütter und Kinder bedeutet. Nach Aussage eines Pastors aus Aleppo befinden sich aktuell immer noch 50.000 ausländische IS-Kämpfer in der Stadt.Deutschland hat seit Ausbruch des Krieges ca. 800.000 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Wenn auch mit deutlich anderen Standards, so haben die unmittelbaren Nachbarländer Syriens – wie die Türkei, Jordanien oder der Libanon – weitaus mehr Flüchtlinge aufgenommen.
Was hat das mit der Allianz-Mission zu tun? Bei einem Besuch 2017 in Beirut haben Ansgar Hörsting, Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland, und Thomas Schech, Leiter der Allianz-Mission, an einer kleinen Konferenz der Freien evangelischen Gemeinden (FeG) des Nahen Ostens teilgenommen. Auf dieser Reise wurden wir berührt von den Bemühungen der libanesischen Geschwister vor Ort: Nach anfänglicher Skepsis haben sie sich auf den Weg gemacht,sich für die Flüchtlinge einzusetzen und ihnen auch das Evangelium zu bringen.
Inzwischen hat sich in Deutschland, auch aufgrund der Bemühungen der Allianz-Mission, eine überkonfessionelle Initiative gegründet. Vor zwei Monaten fand als Ergebnis eine erste Syrien-Konferenz in Wasserau bei München statt. Ein Resultat der Konferenz: Es wurde ein Gremium aus westlichen und syrischen Leitern gebildet, das die unterschiedlichen Initiativen koordinieren soll. Anfang Juli wird es auf Vermittlung der Allianz-Mission einen Workshop mit Ex-Muslim und Pastor Yassir Eric und dem Team der Freien evangelischen Gemeinde in Beirut geben. So soll die Gemeinde befähigt werden, Muslime, die zum Glauben gekommen sind, im Prozess der Jüngerschaft zu unterstützen. Im Juni und Juli wird ein kleines Team aus Deutschland (Allianz-Mission) und den USA (FeG USA) in der Region einen Missionseinsatz durchführen.
All das sind kleine Schritte auf dem Weg hin zu einer größeren Initiative, die nötig ist, damit wieder Hoffnung und Perspektive entsteht. Denn genau das brauchen die Menschen, um sich aufzumachen, ihr Land aufzubauen. Danke für alle Gebete und alle Unterstützung in diesem Projekt, das wir „Passion for Syria“ (deutsch: Leidenschaft für Syrien) nennen.
Thomas Schech ist Missionsleiter
Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (August – Oktober 2019) erschienen.