Keine Mission ohne Anbetung

Keine Mission ohne Anbetung

Steffen Werner hat erlebt: Anbetung fängt bei mir und in meinem Umfeld an und führt zu weltumspannender Mission. Wie eine Gemeinde Anbetung zu ihrem Kernwert machte und was Steffen daraus gelernt hat.

Seit September 2019 bin ich als Referent für Jugend und Mission zum Team der Allianz-Mission hinzugestoßen und freue mich, gleich zu Beginn meiner Arbeit über Anbetung zu schreiben. Denn: „Alles was ihr tut, ob ihr esst, oder trinkt tut alles zur Ehre Gottes“ (1.Kor 10,31).

Gott möchte geehrt werden und das geschieht in erster Linie, wenn wir seinen Sohn Jesus Christus zurücklieben. Zurücklieben deshalb, weil er uns zuerst geliebt hat. Dafür sind wir von Anfang an geschaffen worden: Bei ihm zu sein. In der Gegenwart von Jesus wird mein Herz geformt und dem Herzschlag Gottes angepasst. Gottes Herz schlägt für die ganze Welt. Denn: „Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben!“ (Johannes 3,16).

Eine Gemeinde mit Auftrag vor Ort

Die vergangenen sieben Jahre war ich als Pastor mit G5Meinekirche unterwegs, einer Freien evangelischen Gemeinde in Rebland. Einer Gemeinde, die entstanden ist, weil es Menschen gab, die den Auftrag „Gott lieben – Menschen lieben“ kompromisslos leben wollten. So ist an den Wänden unseres Auditoriums zu lesen: „Willkommen zu Hause“. In den Anfängen war es uns wichtig, wie das, was wir tun, auf Menschen wirkt, die Jesus Christus nicht kennen.

Warum? Weil unsere Ortsgemeinde einen Auftrag vor Ort hat. In Apostelgeschichte 1 wird berichtet, wie Jesus seinen Jüngern den Auftrag gibt, von ihm und seinem Leben weiterzusagen: in Jerusalem, dann in Judäa und Samarien und dann auf der ganzen Erde. Jesus erklärt seinen Jüngern, dass „weltumspannend“ immer zuerst im alltäglichen Lebensumfeld beginnt: in meinem Ort, mit meinen Nachbarn, mit meinen Freunden.

Anbetung im Geist und in der Wahrheit

Wenn Menschen in meinem Umfeld an meinem anbetenden Lebensstil Gott erkennen sollen, dann geht es dabei aber nicht um Perfektion, sondern um das Prinzip: in Wahrheit und im Geist. Jesus spricht davon mit einer Frau, die aus einem für ihn fremden Volk stammt – einer Samaritanerin: „Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ (Johannes 4,23f) Das ist ein krasser Unterschied zu den Prinzipien, die diese Welt umspannen. Und doch sind wir dafür geschaffen, in dieser Welt als Repräsentanten der neuen Welt zu leben und unseren König mit unserem ganzen Leben zu ehren.

Das lässt mich darüber nachdenken, wie ich rede, welche Qualität ich anstrebe, welches Design ich wähle oder anders formuliert: wie ich Gott gegenüber und meinem Mitmenschen gegenüber liebesfähiger werde. Denn das ist unsere Berufung. Mit meinem ganzen Leben „… die Taten dessen verkündigen, der uns aus der Finsternis ins Licht geführt hat!“ (1. Petrus 2,9). Als Menschen, die Jesus nachfolgen, haben wir einen priesterlichen Auftrag: Gott anbeten! Weltumspannend. Das ist nicht punktuell, sondern soll ein Lebensstil sein.

Mission ohne Anbetung geht nicht

Nach ein paar Jahren wuchs der Musikbereich innerhalb von G5Meinekirche und so entstand die Band DMMK („Die Musik meiner Kirche“). Der Wunsch, Gott zu lieben und in seiner Gegenwart zu sein führte dazu, dass Gott uns Türen öffnete, um andere Gemeinden darin zu trainieren, Gott anzubeten. An Pfingsten 2019 fand deshalb im G5Meinekirche die „Thron Konferenz“ statt. Das Ziel: Anbeter zurüsten. Gott lieben und anzubeten und Menschen zu lieben – das gehört unweigerlich zusammen. Wenn unser Herz in der Gegenwart Gottes geformt wird, können wir nicht länger in unserem Kämmerchen bleiben. Unser Herz für die Verlorenen wird dadurch wachsen. Anbetung ist in erster Linie Liebesbeziehung zu Jesus. Es geht um ihn, um sein Reich, um Nachfolge und Gehorsam.

Warum? Weil Anbetung für die Umsetzung von unserem Auftrag unabdingbar ist: Mission ohne Anbetung geht nicht! Weil es letztlich darum geht, dass Anbetung kommuniziert: „Jesus ist der Herr. Er ist König, er regiert, ist unser Chef und gut. Er hat das Sagen, hat die Kontrolle, liebt bedingungslos und stellt wieder her. Er ist voller Gnade und hat die Welt in seiner Hand. Ja, Anbetung ist der Ausdruck davon, dass sich das Reich Gottes ausbreitet.“

Mich selbst erinnern

Wenn die Kirche von Jesus Christus weiß, wer sie ist und wer Gott ist, dann kann sie gar nicht anders, als ihn anzubeten. Anbetung ist dabei unabhängig von meinem Empfinden. Ich bin dazu gemacht, Gott anzubeten: in meiner kleinen Welt in Ewersbach und Umgebung – und weltumspannend in 26 Missionsländern. Aus meiner Sicht ist die Verheißung der Gegenwart Gottes ganz eng mit dem Missionsbefehl verbunden. Mission führt Menschen zurück in die Anbetung. An drei Dinge erinnere ich mich deshalb selbst immer wieder:

  1. Anbetung ist eine tägliche Entscheidung in meiner kleinen Welt. Ich suche mir einen alltäglichen Ort, an dem ich mir bewusst mache: Jesus ist Herr. Ich beginne in meiner kleinen Welt: Meiner Familie. Als Familie haben wir uns entschieden, regelmäßig zu Hause Gott gemeinsam anzubeten: durch Lieder, Gebete oder auch dadurch, dass Leben in unserer Bude ist.
  2. Anbetung öffnet mir den Blick für Gottes Wesen und seine Möglichkeiten. Oft scheinen die Umstände zu diktieren, was ist und wird. Anbetung dreht die Dinge auf den Kopf: Ich erkenne, welche Ressourcen Gott hat. Das öffnet mir den Blick für die Verheißungen Gottes und dafür, dass Gott gut ist.
  3. Ich verbinde Anbetung mit Fürbitte für meine kleine Welt und Menschen weltweit. Es liegt ein Geheimnis darin, Gott anzubeten und für Menschen zu beten. Irgendwie ist da Power (deutsch: Kraft) drin. Ich denke, dass das mit dem Herzen Gottes zu tun hat. Plötzlich bekomme ich Gottes Sicht und mein Glaube wird gestärkt.

Ich freue mich darauf, Gemeinden und Menschen kennen zu lernen und gemeinsam zu erleben, dass Anbetung die Welt umspannt und vor seinem Thron dein und mein Herz für Mission erneuert wird. Am Ende der Bibel wird in Offenbarung 7 davon berichtet, dass eines Tages alle Nationen Gott anbeten werden. Was für einZukunftsbild – denn es geht um ihn.

Steffen Werner ist Referent für Jugend und Mission

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (November 2019 – Januar 2020) erschienen.