Zwei Schulen für Mali

Zwei Schulen für Mali

Claudia Rohlfing schaut dankbar zurück, was durch die Unterstützung von deutschen Kindergruppen und ihren Gemeinden möglich wurde: zwei neue Schulen in Mali und neue Perspektiven für 80 malische Kinder.

„I ni sini“– auf Deutsch „Du und die Zukunft“– war unser achtes „Kinder helfen Kindern“-Projekt des Arbeitsbereichs Kinder im Bund Freier evangelischer Gemeinden(BFeG), das in Zusammenarbeit mit der Allianz-Mission durchgeführt worden ist. Von 2016 bis 2019 haben sich viele Kinder und Mitarbeitende in FeGs in ganz Deutschland sowie viele Einzelpersonen für den Bau zweier christlicher Schulen in Mali eingesetzt. Dort erhalten Kinder in kleineren Klassen mit angenehmer Lernatmosphäre eine gute Schulbildung. Dadurch werden sie befähigt, gute Entscheidungen zu treffen und eine Perspektive für ihr Leben und ihr Land zu bekommen.

Bamako-Niamana

In dem Vorort Niamana der malischen Hauptstadt startete im Frühjahr 2017 die erste „I ni sini“-Baustelle auf einem Grundstück des einheimischen Kirchenbundes, dem Partner der Allianz-Mission. Unter der kompetenten Leitung unseres Projektkoordinators Etienne wurden drei Klassenräume mit Direktorenbüro, Lagerraum und Toiletten errichtet. Im Oktober eröffnete die Schule unter dem Namen „École de l’unité de Niamana“ (Schule der Einheit) mit einer 1. Klasse. Wenige Monate später erfolgte eine Schulerweiterung um drei Klassenräume, so dass die Kinder bis zum Ende der sechsjährigen Grundschulzeit dort lernen können. Der Schulhof wurde im Frühjahr 2019 mit Spielgeräten ausgestattet – ein echtes Highlight für die malischen Schulkinder.

Durch die hervorragende Arbeit der Lehrer und die Lernerfolge der Kinder hat die Schule mittlerweile einen guten Ruf im islamischen Umfeld. Immer mehr Familien entscheiden sich, ihre Kinder anzumelden. Mittlerweile besuchen 80 Kinder die Schule, verteilt auf eine neugegründete Vorschulklasse und die Klassen 1 bis 3.

San

Ein zweites Schulgebäude mit drei Klassen wurde im Frühjahr 2018 in einem Neubaugebiet am Stadtrand von San gebaut. Mit den verantwortlichen Christen in Mali haben wir uns entschlossen, mit der Eröffnung der Schule zu warten: Alle hatten gehofft, dass die Ansiedlung von neuen Familien am Stadtrand schneller vorangeht, als das bisher der Fall war. Meist wachsen in Mali die größeren Städte sehr schnell und ein einmal erschlossenes Viertel ist rasch bevölkert – hier geht es diesmal nicht so schnell wie erwartet. Spielt es in dem islamischen, animistischen Umfeld hier im Landesinneren auch eine Rolle, dass eine christliche Schule mit Skepsis beobachtet wird und die Menschen zunächst abwarten wollen, ob wirklich alle willkommen sind? Uns ist ein langsamer und gut durchdachter Start wichtiger, als etwas zu übereilen.

Danke an alle Kindergruppen, Gemeinden und Einzelspender für alle Projektunterstützung. Rund 350.000 € sind zusammengekommen.

Claudia Rohlfing ist Referentin für Kindergottesdienst im BFeG

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Februar – April 2020) erschienen.