Diana und Chris Janke wechseln von der Insel aufs Festland und verlieben sich in die Stadt, in die Gott sie so klar berufen hat.

Den Beginn dieses Jahres hätten wir uns vermutlich alle etwas anders vorgestellt. Die Virus-Krise hat Spanien besonders hart getroffen, deshalb mussten wir uns für viele Wochen mit einer strengen Ausgangssperre abfinden. Zwar ist es schön zu Hause, aber oft wird uns der Wert von etwas gerade dann besonders klar, wenn es uns genommen wird. In diesem Fall ein Stück Freiheit – ein Spaziergang in der Natur, sich mit lieben Menschen treffen, einen Kaffee im Stadtzentrum genießen. Dinge, die entscheidend zum Leben in Salamanca gehören.

Letzten Sommer sind wir in diese Stadt gezogen; nach einigen Jahren im Gemeindeaufbau auf der wunderschönen Insel Gran Canaria nun das spanische Festland. „Ihr wollt nach Salamanca? Dann viel Spaß, da ist es kalt…“, so wurden wir auf der Insel vor unserem Abschied häufiger gewarnt. Mit einem Lächeln konnten wir jedes Mal versichern, dass wir uns klar von Gott dorthin berufen wussten und uns daher auch keine Sorgen über das Wetter machten. Und kalt ist sicher relativ… Dann kamen der Umzug und viele Eindrücke: Eine neue Stadt, eine ganz andere Kultur, neue Gesichter, ein neuer Arbeitsalltag.

Zusammen mit einer zweiten Missionarsfamilie ist das Gründungsprojekt „Fresh-X CityChurch Salamanca“ nun unsere Aufgabe und Herzensanliegen. Wir wollen lebendige Gemeinde sein in einer Stadt voller Geschichte und religiöser Tradition, in der jedoch nur wenige Menschen Jesus Christus nachfolgen. Wir sehnen uns nach einem geistlichen Aufbruch an einem Ort, an dem Glaube oftmals als langweilig und verstaubt empfunden wird oder zur bloßen Tradition verkommen ist und in jedem Fall wenig mit dem Leben im Hier und Jetzt zu tun zu haben scheint. Wie wird Jesus hier wirken?

Jesus ist dabei, Salamanca für sich zu gewinnen, von innen heraus.

Mit Fragen wie diesen starteten wir in die neue Situation und sind beeindruckt, wie schnell wir uns zu Hause gefühlt haben. Dabei hat uns Jesus von Anfang an eines ganz besonders aufs Herz gelegt: Er liebt diese Menschen. Er liebt diese Stadt. Er kann und will Salamanca transformieren. Und er hilft uns, die Stadt mit seinen Augen zu sehen. Wir lieben Salamanca!

Wie auch nicht? Da ist das pittoreske historische Stadtzentrum mit beeindruckenden Bauten wie der Kathedrale oder der Universität. Auf der sonnenbeschienenen Plaza Mayor kann man gut ein Eis genießen. Straßenmusik erklingt an jeder Ecke. Fröhliche Menschen machen Fotos. Eine Stadt, die lebt; voller Studenten und Touristen, Cafés und kultureller Angebote. Man trifft sich auf ein paar Tapas in einer Bar, hat Zeit, redet. Studenten spazieren zu ihren Vorlesungen, von der Parkbank grüßen freundlich zwei ältere Herren, die sich dort unterhalten. Eine herzliche Atmosphäre, belebt und doch entspannt, mal hektischer, mal fast verschlafen…

Mittendrin befindet sich unser Lokal: ein kleines Café zum Genießen, Auftanken, Freunde treffen – und Jesus begegnen. Vor allem für Studenten eine beliebte Anlaufstelle. Schon früh gab es die ersten Highlights: Wir konnten gleich mehrere Taufen am Fluss Tormes feiern – im Herzen der Stadt, direkt an der berühmten römischen Brücke. Was für ein Zeichen! Jesus ist dabei, Salamanca für sich zu gewinnen, von innen heraus. Dazu möchte er auch durch uns wirken.

Jesus liebt auch Deine Stadt! Er liebt die Menschen in Deiner Nachbarschaft und möchte Dich gebrauchen, damit sie ihm begegnen können. Vielleicht ist unsere Erfahrung ein Anstoß für Dich: Kannst Du Deine Stadt mit Jesu Augen sehen? Was liebst Du an Deiner Stadt?

Diana und Chris Janke sind Missionare in Salamanca, Spanien

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Aug-Okt 2020) erschienen.