Ergreifende Freundschaft

Ergreifende Freundschaft

Ana und Patrik Schilp berichten, wie Menschen in der spanischen Kultur zum Glauben finden. Und wie Jesus sie inmitten der Corona-Pandemie überrascht.

10 Uhr abends. Die Fußgängerzone ist hell erleuchtet. Freudige Kinderstimmen sind zu hören, Menschen sitzen in Cafeterien und reden lautstark. Ich gehe ein paar Schritte und sehe eine Gruppe Rentner. Sie tanzen zu typisch spanischer Musik. Am Ende der vielbelebten Einkaufsmeile sitzen Männer mit Stühlen an der Straße, schauen den Autos beim Vorbeifahren zu und unterhalten sich. Man kann sie dort jeden Abend sehen.

Meine Frau Ana, unsere zwei Kinder und ich sind nun schon seit einem Jahr auf Gran Canaria und unterstützen eine vor fünf Jahren gegründete Gemeinde. In dieser kurzen Zeit haben wir einige Momente erlebt, in denen Gott sich Menschen gezeigt hat und diese darauf mit Glauben geantwortet haben.

Die Art und Weise ist stark verbunden mit der Kultur: Es geht um Gemeinschaft. Besonders in der komplizierten Zeit der Pandemie ist das Bedürfnis nach sozialem Kontakt sehr ausgeprägt. Freundschaften und Familien sind ein außerordentlich hohes Gut.

Ein südamerikanischer Mann kam während der Pandemiezeit auf die Insel und traf hier zufällig auf eine alte Bekannte, mit der er früher zur Schule ging. Sie fingen an zu reden und sie erzählte ihm von der Gemeinde, in die sie geht. Er kam, hörte das Evangelium, wurde ergriffen und lebt nun in einer lebendigen Beziehung mit Christus.

Verkündigung und Wort Gottes haben dabei einen großen Anteil. In Beziehungen werden diese Worte lebendig. Wir dürfen Licht in dieser Welt sein. Manchmal leuchtet jemand am hellsten, wenn er Gemeinschaft lebt mit anderen. Wenn er sich Zeit nimmt, zuhört, wenn er sich von Gott in seinem Alltag und auch Alltagsbeziehungen gebrauchen lässt.

Auf diese Weise bewegt der dreieine Gott hier Menschenherzen und ruft sie zurück in die Beziehung, für die der Mensch geschaffen wurde.

Ana und Patrick Schilp sind Missionare auf Gran Canaria, Spanien

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Feb-Mai 2021) erschienen.