Pastor Grigory Pelipenko berichtet, wie Menschen in Russland Heilung und Glauben finden und dadurch eine Gemeinde heranwächst.
Die Gemeinde in der russischen Millionenstadt Saratov ist mittlerweile 16 Jahre alt. Die „Gemeinde für alle Völker“ – wie wir sie nennen – hatte von Anfang an die Vision „das Evangelium allen Ethnien und sozialen Schichten dieser Stadt zu verkündigen“. Die Christen waren bereit, den Menschen zu dienen, die mit Alkohol- und Drogensucht kämpfen und oft kein Zuhause haben. Um unsere Vision zu leben, haben wir für die Hilfesuchenden in unserem Gemeindehaus Unterkünfte organisiert und sie dort betreut. Menschen sind zum Glauben gekommen, geistlich gewachsen und konnten sich wieder in die Arbeitswelt integrieren. Aktuell haben wir für die Arbeit mit Randgruppen ein Wohnhaus gekauft, das wir „Haus der Hoffnung“ genannt haben.
Die Gemeinde wächst hauptsächlich durch Kleingruppen und Hauskreise, die ihren Fokus auf gemeindefremde Menschen legen und evangelistisch geprägt sind. Die letzten Jahre dienen wir den Menschen vermehrt durch Heilungs- und Befreiungsdienst. Die russische Gesellschaft ist durchdrungen von spiritistischen und okkulten Praktiken. Deshalb kommen viele Menschen zu uns, die unter geistlichen Belastungen leiden – oft mit gesundheitlichen Problemen verbunden.
In der Bibel wird im Markus-Evangelium berichtet, dass Jesus Nachfolger durch Zeichen und Wunder bestätigt wurden. In seinem Namen trieben sie Dämonen aus und wenn sie für die Kranken beteten, wurden sie geheilt. Auch wir können bezeugen, dass viele Menschen geheilt wurden: von geistlichen Bindungen, aber auch von Krankheiten wie Nierenleiden, Anorexie und Bulimie, Magenkrebs, Magengeschwüren, Arthritis, Rückenverkrümmungen, Tuberkulose, Allergien, Schlaflosigkeit, Depressionen, Migräne und Drogen- und Alkoholsucht. Menschen, die geheilt und frei wurden, erzählten es ihren Familien, Bekannten und Freunden, dass Jesus Christus der allmächtige Gott ist.
Hier möchte ich von einigen Menschen berichten, die Gottes Heilung erlebt haben:
Vitali, ein ehemaliger Drogensüchtiger, den Gott freimachte, hatte seinen Bekannten Andrey in die Gemeinde eingeladen. Dieser 38-jährige Mann litt seit dem 15. Lebensjahr an einer starken Form von Schizophrenie. Jedes Jahr musste er für längere Zeit ins Krankenhaus. Wir haben Andrey angeboten, für ihn zu beten. Nach einigen seelsorglichen Gesprächen und Befreiungsgebeten wurde Andrey frei von dämonischen Mächten und durch die Wirkung des Heiligen Geistes wurden sein Verstand und seine Gedanken klar und gesund. Er nimmt mittlerweile nach Rücksprache mit seinem Arzt keine Medikamente mehr und hat seine Arbeitsstelle wieder. Andrey ist verheiratet und hat zwei Kinder: Er sieht jetzt, welchen Schmerz er der Familie durch seine Krankheit und Sucht viele Jahre angetan hat. Vieles hat sich zum Positiven verändert, seit er Jesus sein Leben anvertraut hat. Heute ist er ein aktiver Christ, guter Ehemann und Vater.
Sawilia und Ewgenij stammen aus Kasachstan und gehören zu der intellektuellen Oberschicht. Vor zwei Jahren kamen sie zum Glauben an Jesus Christus. Bevor sie Christen wurden, besuchten sie eine okkulte Sekte namens „Alle Heilige“ in Saratov. Dort hat man ihnen empfohlen, „Hausgeister“ ins Haus einzuladen. Seitdem litt Sawilija an Angstzuständen, Schlaflosigkeit und Schmerzen in den Füßen. Ewgenij hatte Schmerzen in der Hand und im Magenbereich. Im Seelsorgegespräch mit uns haben sie ihre Sünden und Lebenslasten bekannt und sich davon losgesagt. Wir beteten für sie und für die Befreiung des Hauses von den Geistern. Gott schenkte Heilung von den Krankheiten und Befreiung – ihm sei Dank!
Ein neuer Besucher unserer Gemeinde bat uns, für seine Ehefrau zu beten, weil sie seit 16 Tagen im Krankenhaus mit einer Corona-Infektion kämpfe und es ihr immer schlechter gehe. Wir telefonierten miteinander und sie berichtete von ihrer Angst und Depressionen wegen der fortschreitenden Krankheit. Ich schlug ihr vor, Jesus Christus als ihren Herrn anzunehmen, und betete für sie. Kurze Zeit später ging es ihr besser und Gott heilte sie.
Im Vertrauen und der Hoffnung auf Jesus Christus und seine Verheißungen möchten wir als Gemeinde in Saratov fröhlich weiter unsere Berufung leben und den Menschen dienen. Denn: „Der Geist des HERRN ruht auf mir, weil er mich berufen und bevollmächtigt hat. Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen und die Verzweifelten zu trösten. Ich rufe Freiheit aus für die Gefangenen, ihre Fesseln werden nun gelöst und die Kerkertüren geöffnet. Ich rufe ihnen zu: »Jetzt erlässt der HERR eure Schuld!«“ (Jesaja 61,1-2)
Grigory Pelipenko ist Pastor in Saratov, Russland
Mehr zum „Haus der Hoffnung„
Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Feb-April 2021) erschienen.