Ehrliche Geschichten erzählen

Ehrliche Geschichten erzählen

Ruth Gebhard ist seit März Filmemacherin der Allianz-Mission. Ihr Studium an der Filmhochschule nutzt sie nun, um ehrliche Geschichten aus der Mission im neuen Format „Weltbeweger“ zu erzählen.

Vor 13 Jahren stellte mir Jochen Riemer, damaliger Missionar der Allianz-Mission, diese Frage: „Ruth, hast du nicht Lust, was in Mali zu filmen?“ Irgendwie echt cool, denn erst jetzt, in den Überlegungen zu diesem Artikel, wird diese Erinnerung wieder wach – und erhält nochmal eine andere Bedeutung.

Mein Name ist Ruth Gebhard: Filmemacherin, Bildgestalterin, Kamerafrau. Schon an der Filmhochschule tat man sich schwer, diesem Beruf einen schönen Namen zu geben. Manche Kollegen nennen sich „Director of Photography“, nur finde ich, dass man das erst ist, wenn man das nächste Cannes-gewinnverdächtige europäische Arthouse-Ding gedreht hat, oder den Goldenen Löwen oder irgendein anderes goldenes Tier schon in der Tasche hat, und so weit bin ich auf meiner Reise nicht. Ich habe an der Münchener Filmhochschule studiert und bin jetzt, acht Jahre nach meinem Abschluss, bei der Allianz-Mission gelandet. Wie es dazu kam? Gott, würde ich sagen.

Angefangen hat alles kurz vor dem ersten coronabedingten Lockdown. Die Geburt meiner ersten Tochter war gerade mal ein Jahr her und ich habe mir überlegt, wie es beruflich weitergehen kann. Im Sommer waren acht Jungs von YWAM (Jugend mit einer Mission) London ein paar Tage auf ihrer Durchreise nach Venedig bei uns zum Übernachten, und sie fragten mich nach meinem Herzenstraum. Ich musste gar nicht lange überlegen und sagte: Wenn christliche Medien professionell werden, dann möchte ich dabei sein!

Zeitgleich hatte die Allianz-Mission angefangen, verschiedene Onlineformate auszuprobieren. Simon Diercks, Leiter Communication & Media, fragte mich, ob ich aus Südtirol dazukommen möchte. Aus dieser noch ehrenamtlichen, eineinhalbjährigen Unterstützung bei Liveübertragungen während der Coronazeit entwickelte sich ein gemeinsames Träumen über zukünftige Möglichkeiten. Schließlich begann eine Zusammenarbeit und das Format „Weltbeweger“ (mehr auf Seite 40), das im Juli startete.

Mein Herz schlägt dafür, die Schönheit in ehrlichen Geschichten über echte Menschen mit Höhen und Tiefen, zwischen Verletzlichkeit und Hoffnung, freizulegen und sichtbar zu machen. Und dafür steht dieses neue Format auf YouTube: „Weltbeweger – zwischen Verletzlichkeit und Hoffnung“. Jeder einzelne Mensch ist Weltbeweger, verletzlich und hoffend, dass Jesus das, was noch fehlt, auffüllt und am Ende das Puzzle aufgehen lässt.

Heute, viele Jahre nach Jochen Riemers Frage an mich, bin ich nun Filmemacherin, Kamerafrau, Bildgestalterin bei der Allianz-Mission und darf Geschichten erzählen, die Gott in dieser Welt schreibt. Fantastisch! Wohin die Reise noch geht? Vielleicht nach Mali. Ich bin gespannt …

Ruth Gebhard ist Filmemacherin im Servicebereich Communication & Media

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (August – Oktober 2022) erschienen.