„Nachhaltigkeit ist eine Reise“

„Nachhaltigkeit ist eine Reise“

Die Mitarbeitende der tansanischen Kliniken in Matyazo und Shunga starten in einen Prozess, der die Kliniken mehr und mehr in die Unabhängigkeit von uns führt. Ute Rüdiger, Missionarin in Tansania und Uganda, berichtet.

Ein Stift, fünf Mitarbeitende, ein Plakat und jeder ein Wort im Kopf. Jeder will sein Wort schreiben, aber schnell wird deutlich: So wird das nichts. Es braucht Teamwork. Ein Ziel. Darum geht es in diesen Tagen. Wo wollen wir hin?

Es ist Ende April, Ende der Regenzeit. Während draußen der Regen auf das Dach prasselt, treffen sich drinnen, im nordwestlichen Kasulu, die Leitungsteams der Kliniken in Matyazo und Shunga zu einem Seminar. Zusammen mit Vertretern der Diözese der Anglikanischen Kirche von West-Tanganyika besuchten sie jeweils an einem Tag die Klinken und werteten die Ergebnisse aus. Zusätzlich brachte Michael Onesimo, tansanischer Kursleiter und Consultant, viele kreative Anregungen ein. Er leitete zum Austausch und Nachdenken über Eigenverantwortung, Wirtschaftlichkeit, Partnerschaft, Zukunftsfähigkeit und Innovation an. Wir lernten: „Sustainability is a journey, not a destination“ (deutsch: Nachhaltigkeit ist eine Reise, kein Zielort).

Maiko Sengiyumva ist 26 Jahre alt und arbeitet seit zwei Jahren in Matyazo im IT- und Finanzbereich. Mit einem breiten Lächeln erzählt er, dass er froh ist über den Workshop und sich dafür bei der Allianz-Mission bedankt. Maiko ist begeistert von der humorvollen Art des Kursleiters, Inhalte zu präsentieren und die Leute mitzunehmen. „Ich habe so vieles gelernt für unsere tägliche Arbeit in der Klinik. Wir müssen uns die einzelnen Bereiche besser anschauen: Finanzen, Gesundheitsservice, unsere Managementsysteme und die Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besonders im Abrechnungsbereich sollten wir stärker mit den anderen Partnern zusammenarbeiten. So können wir gemeinsam Probleme angehen und Vorschläge einbringen. Außerdem sollten wir, wo es geht, auf digitale Möglichkeiten umsteigen. Wir haben jetzt viele Ideen bekommen. Ich bin gespannt, was wir davon umsetzen können.“

Mit dieser hohen Motivation startet die nächste Phase, die tansanischen Leitungsteams zu ermutigen und zu befähigen. Ein kleines Team mit Vertretern aus Matyazo, Shunga und der Diözese wird helfen, die jetzt aufgestellten Kurz und Langzeitpläne umzusetzen.

Ute Rüdiger ist Missionarin in Tansania und Uganda

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (August – Oktober 2022) erschienen.