Neue Klänge für die Mission

Neue Klänge für die Mission

Allianz-Mission und Neukirchener Mission werden eins. Was bedeutet solch eine Verschmelzung und warum ist sie gut fürs Reich Gottes? Ein musikalischer Einblick.

Als der Keyboarder Chick Corea 1972 das Soloalbum „Return to forever” veröffentlichte, schuf er damit etwas völlig Neues, das später als die Musikrichtung „Fusion“ seinen Namen fand. Was war neu? Eine Verschmelzung zweier etablierter Musikstile, die bis dahin getrennte Wege gegangen waren: Jazz und Rock. Heute ist dieses Musikalbum in der Liste „The 100 Jazz Albums That Shook the World“ (deutsch: Die 100 Jazzalben, die die Welt erschüttert haben) zu finden.

Wenn die Allianz-Mission (AM) 2019 die Fusion mit dem Hamburger Verein „Freunde für Seeleute“ und 2021 mit der Neukirchener Mission (NM) wagt, dann geht es nicht um Bestenlisten für die Ewigkeit. Wohl aber darum, etwas Neues zu schaffen, dass die besten Wesenszüge der Beteiligten verbindet und Neues ermöglicht: vorhandene Arbeiten auf einem breiteren Fundament gemeinsam auszubauen – sei es die Mission unter Seeleuten im Hamburger Hafen, Krankenhäuser in Tansania oder Gemeindebau in Indonesien. Neue Synergien, die neue Energien freisetzen. Neue Perspektiven – schlagkräftig bleiben, um zukunftsfit breit aufgestellt zu sein.

Bei einer Verschmelzung zweier Vereine begegnen sich beide Seiten auf Augenhöhe und doch gibt es juristisch gesprochen einen übergebenden und einen übernehmenden Verein. Mitarbeitende, Arbeiten und Liegenschaften des einen Vereins werden an den anderen übergeben. Darüber, ob das im Sinne aller Beteiligten ist, entscheiden die Mitglieder beider Vereine. Notariell beglaubigt wird das erst, wenn beide Vereine bei zwei parallel stattfindenden Mitgliederversammlungen jeweils den gemeinsam vereinbarten Verschmelzungsvertrag beschließen. Das wird im Falle von AM und NM am 30. Oktober 2021 der Fall sein und die NM damit rückwirkend zum 1. Januar 2021 Teil der AM.

Dabei stellen wir 2019 wie 2021 dieselben Fragen: „Passen wir zusammen? Können wir gemeinsam mehr erreichen? Ist es gut für das Reich Gottes?“ Alle drei wurden mit einem „Ja“ beantwortet. So sind die Missionarsehepaare Monika und Martin Otto und Doris und Volker Lamaack ohnehin in Freien evangelischen Gemeinden beheimatet und jetzt umso mehr von verwaltungstechnischen Aufgaben freigesetzt, um auch weiterhin Seeleute aus über 120 Nationen mit Jesus Christus bekannt zu machen und ihnen ganzheitlich zu dienen. So haben NM und AM schon eine langjährige Geschichte der Begegnungen und mit den Arbeiten in Ostafrika gemeinsame Perspektive auf dem Zukunftskontinent Afrika. So profitieren die Missionarinnen und Missionare von der Versorgung, Unterstützung und Begleitung durch die Homebase in Deutschland und die Vernetzung mit Missionskollegen. So können langjährige Arbeiten wie Krankenhaus und Kinderheim im tansanischen Matyazo auch weiterhin Menschenleben retten und ganzheitlich besser machen.

Für Chick Corea war es logisch, die musikalischen Welten zu verbinden, um einen neuen Klang in die Welt zu musizieren. Unser Wunsch ist, dass missionarische Verschmelzungen den Klang von Gottes guter Nachricht vielfältiger, lauter und andauernd bis an die Enden der Welt tragen. Unser Vertrauen ist, dass Gott diesen Widerklang nutzen kann und wird, um Menschen zu bewegen und seine Welt zu verändern.

Simon Diercks ist Leiter Communication & Media

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (August – Oktober 2021) erschienen.