Andreas und Angelika Totz haben in Brasilien das Bildungszentrum Marinaha mit aufgebaut. Dort erhalten indigene Kinder und Jugendliche die Möglichkeit auf Bildung. Nun nehmen die beiden Abschied und ziehen weiter zu einem anderen Projekt.

Reaktiv

„Schaffe, schaffe, Bildungszentrum Marinaha bauen“. Endlich fand 2019 das erste Semester mit 30 indigenen Jugendlichen statt. Viele Kulina machten bemerkenswerte schulische und geistliche Fortschritte. Ich, Andreas, erinnere mich, dass jeder unseres Teams drei von ihnen persönlich und geistlich betreuen sollte. Doch stattdessen kamen so viele andere Aufgaben dazu, dass ich mich nicht einmal mit ihnen zum persönlichen Gespräch treffen konnte.

Nach dem Semester kamen wir zum Kurzaufenthalt nach Deutschland. Doch daraus wurde ein verlängerter Heimataufenthalt aus verschiedenen Gründen, wie: der Pandemie, der gesundheitlichen Situation von Angelikas Mutter, Weiterbildung, dienstlichen Neuorientierung und damit dem Ausstieg aus der Mitarbeit des Bildungszentrums Marinaha.

Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht. 20 Jahre arbeiteten wir unter den Kulina, lernten ihre Sprache und Kultur in verschiedenen Dörfern. Viele Jahre arbeiteten wir allein wegen Mitarbeitermangel.

Umso mehr staunen wir jetzt, wie unser Team die Arbeit trotz der Pandemie und unter Kontaktbeschränkungen mit sozialdiakonischen Aktionen weiterführte. Nach jahrelangen Übersetzungsarbeiten vonseiten der Missionswerke Wycliff und New Tribes Mission (heute Ethnos 360) konnte das Team vor Ort die Revisionsarbeiten des Neuen Testaments in die Sprache der Kulina abschließen. Im Juni 2021 konnte es den Kulina frisch gedruckt übergeben werden. Vier Monate später ließen sich die ersten Kulina taufen, darunter vier vom ersten Semester! Einige Kulina öffneten sich für Gottes Wort und bekennen nun Jesus als ihren Befreier und Herrn. Momentan laufen die Vorbereitungen für einen Neustart des Bildungszentrums Marinaha.

Wir wünschen uns, in verschiedenster Form dazu beitragen zu können, dass Jesu Leben spendendes geistliches Wasser durch uns zu anderen fließen kann: überregional durch Member Care, die seelsorgerliche Begleitung einzelner Mitarbeitender und Netzwerkarbeit mit verschiedenen Lebensschulen für angehende indigene Missionare in Brasilien.

Ein neues Team

Im Dezember führte Gott spontan Familie Schlüter zu uns. Mit ihnen möchten wir den neuen Arbeitszweig unter dem Motto „Indigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam befähigen“ entwickeln.

Gemeinsam, auch mit euch als unseren Missionspartnern in Deutschland und unseren Kollegen hier in Brasilien, sind wir gespannt auf das, was Gott tun wird.

Andreas und Angelika Totz sind Missionare in Chapada dos Guimarães, Brasilien

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (August – Oktober 2022) erschienen.