Ines Prokoph ist seit 2018 als Ergotherapeutin Missionarin in Sri Lanka. Hier gibt sie durch ihren Beruf Gottes Liebe an Kinder weiter.
Als ich mich das erste Mal mit Mission als Auftrag für mich beschäftigt habe und auch das Gefühl hatte, dass Gott mich beruft, war mir von Anfang an klar: Ich möchte meinen Beruf als Ergotherapeutin nutzen. Ich sah mich selbst nicht im Vollzeit-Gemeindedienst. Durch das „Geh!-Seminar“ der Allianz-Mission bin ich auf die sri-lankische NGO (Nichtregierungsorganisation) Child Action Lanka aufmerksam geworden und war sofort angesprochen. Seit September 2018 bin ich nun schon vor Ort und diene mit meinem Beruf als Ergotherapeutin.
Child Action Lanka ist ein Tagescenter für Kinder aus sozial schwachen Familien. Es geht in erster Linie um deren Betreuung und schulische Förderung, damit die Eltern arbeiten gehen können. Meine Aufgabe besteht hauptsächlich darin, die Kinder therapeutisch zu fördern, wenn sie in ihrer Entwicklung Defizite haben, z. B. in der Motorik oder Konzentration.
In den vier Jahren, die ich jetzt schon hier bin, habe ich mich aber auch immer wieder gefragt, was mein Dienst hier mit Mission zu tun hat. Wir dürfen aus verschiedenen Gründen in der NGO nichts Christliches machen, außer an den entsprechenden Feiertagen (wir feiern aber auch alle anderen religiösen Feiertage, die es in Sri Lanka gibt). Manchmal ist es frustrierend und ich zweifle daran, ob meine Tätigkeit hier überhaupt nützlich ist für Gott. Doch dann komme ich ins Center, werde freudestrahlend von den Kindern begrüßt, sie fangen an zu betteln, wer nun heute mit mir „spielen” (ihr Verständnis von Therapie) darf, sie nehmen meine Hand, krabbeln mir auf den Schoß etc. Und dann weiß ich: Gott kann mich genauso gebrauchen. Ich darf den Kindern meine Aufmerksamkeit schenken und somit Gottes Liebe weitergeben. Vielleicht nicht immer mit Worten, aber jeden Tag mit Taten.
Ines Prokoph ist Missionarin in Kandy, Sri Lanka
Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Februar – April 2023) erschienen.