„Ich hatte Tränen“

„Ich hatte Tränen“

Rose de Jesus begegnet online Alvaro. Wie diese Begegnung verläuft und warum es das wert ist, als Online-Missionarin unterwegs zu sein.

Alvaro. Er ist am ganzen Oberkörper tätowiert, was er auch gerne zur Schau trägt. Auf meine Frage, wie es ihm heute geht, antwortet er nur „Bist Du meine Therapeutin oder was?“ Ich begegne Alvaro im Livestream im sozialen Netzwerk TikTok. Er ist einer von so vielen, mit denen ich online ins Gespräch komme. Und erst mal zuhöre, was sie bewegt. Von meinem Glauben an Jesus erzähle und davon, wie ich sein Wirken in meinem Leben erlebt habe und erlebe. So auch mit Alvaro.

Wie wir Christen beten, will der atheistische Ex-Muslim wissen. Ich erkläre, dass wir keine festen Gebetszeiten haben, sondern Gebet wie ein Gespräch mit Jesus ist – mit dem ich so meine Glaubensbeziehung lebe. „Jesus ist doch tot!“ sagt er und bittet mich kurz darauf: „Mach mal so’n Gebet, dass wir alle glücklich sind.“ Ich bete laut für ihn – live auf TikTok mit hunderten Zuschauern. Nach meinem Amen hält er Hashtags & Halleluja nachdenklich inne. Dann applaudiert er. Schaut verwundert seine Freundin im Off an und fragt sie verwundert: „Warum weinst Du jetzt?“

Einige Monate später begegne ich ihm wieder. In seinem TikTok-Kanal berichtet er, wie nach dem Livestream mit mir viele Christen anfingen, für ihn zu beten und ihm empfohlen haben, in der Bibel zu lesen. Und wie Jesus ihm zuerst im Traum erschien und dann beim Lesen der Bibel begegnete. „Ich hatte Tränen, ich hatte Gänsehaut, ich habe gezittert“, berichtet er. „Hör auf mich, glaub an mich!“ sagt Jesus ihm zu. Und er beginnt, seinen knapp 130.000 Followern von Jesus vorzuschwärmen.

Wochen vergehen und ich entdecke ihn wieder: wie er vor einem anderen TikTok-Nutzer seinen Glauben an Jesus bekennt und in einem See getauft wird. Warum Mission in den sozialen Medien sinnvoll ist? Weil Menschen wie Alvaro es wert sind.

Rose de Jesus ist digitale Missionarin in den sozialen Medien
TikTok: @rosedejesusofficial
Instagram: @roseedejesus

Der Artikel ist in unserem Magazin move (August – Oktober 2024) erschienen.