135 Jahre Gebet und Mission

135 Jahre Gebet und Mission

Gott um seine Leitung bitten, auf seine Richtungsweisung vertrauen und für die Missionarinnen und Missionare in Fürbitte eintreten; Gott im Danke sagen und Anbetung feiern für das, was er im Leben von Menschen weltweit bewegt – all das war schon vor 135 Jahren bei der Aussendung der ersten Missionarinnen nach China Teil der DNA der Allianz-Mission (AM).

Der Gründer Fredrik Franson war zu seiner Zeit geradezu berüchtigt dafür, im Gebet alles von Gott zu erwarten – sogar körperliche Heilung. Von der Wirksamkeit des Gebetes war auch Carl Polnick, ein weiterer der Architekten der AM, überzeugt. So starteten durch seine Initiative schon Ende des 19. Jahrhunderts Gebets- und Missionsstunden im Blaukreuz-Verein in Barmen.

Auch die Annäherung des Bundes Freier evangelischer Gemeinden an die AM begann mit der eindrücklichen Bitte an die noch wenigen Bundesgemeinden, „sich mit ihren Gebeten und Opfern hinter die Arbeit der Allianz-Mission Barmen“ zu stellen.

Wie die konkreten Gebetsanliegen aus den Einsatzländern zu den Beterinnen und Betern in Deutschland kamen, veränderte sich über die Jahrzehnte. Ab 1892 wurden noch ausführliche – und heute bisweilen doch langatmig zu lesende – Reiseberichte der ausgereisten Missionarinnen und Missionare im „China-Boten“ veröffentlicht. Anfang des 20. Jahrhunderts bündelten Mitarbeitende Gebetsanliegen auf einer „Gebetstafel“. Jahrzehnte später fassen wir sie als „Unsere Gebetsanliegen“ zusammen.

War in den 1980ern das Fax die Innovation, die Gebetsanliegen quer durch die Welt trug, so waren es ein Jahrzehnt später die E-Mail und das aufkeimende Internet. Ein weiteres Jahrzehnt verging, bis mit Facebook soziale Netzwerke Menschen digital auch im Gebet vernetzten.

Was gleich geblieben ist, ist das Anliegen: Gebet und Weltmission Herz an Herz verbunden; gemeinsam auf Gott hörend, um Leitung bittend, sein Eingreifen und Mitwirken erwartend.

Heute werden die Gebetsanliegen aus aller Welt mittels Künstlicher Intelligenz vorformuliert, bevor Mitarbeitende sie für die Beterinnen und Beter in Deutschlandaufbereiten. Ihre Leser finden sie dann auf vielen Wegen: per Post, E-Mail, Telegram, über Rundbriefe, WhatsApp-Gruppen, per Onlinevideo oder Zoomkonferenz.

Der Reiseweg ist dabei nicht entscheidend, sondern dass die Anliegen ihren Weg zu treuen Beterinnen und Betern finden. Seit einigen Ausgabender move legen wir den Gebetskalender nicht mehr bei, sondern senden ihn – je nach Wunsch – postalisch oder per E-Mail zu. So können wir dem Wunsch vieler Beterinnen und Beter entsprechen: ausführlichere Gebetsanliegen vermitteln.

Mit Sicherheit werden wir auch in Zukunft weitere Änderungen am Reiseweg der Gebetsanliegen vornehmen. Immer mit dem einen Wunsch: dass so viele Menschen wie möglich, so aktuell wie möglich auf dem für sie passenden Weg darüber informiert sind, worum sie mit uns Gott bitten und wofür sie danken können. Danke, wenn Sie Teil dieser globalen Gebetsbewegung werden oder bleiben!

Simon Diercks ist Leiter des Servicebereichs Communication & Media

Der Artikel ist in unserem Magazin move (November 2024 – Februar 2025) erschienen.