Judith Klein will die Frauen-Gebets-Bewegung in die Zukunft führen, indem sie junge Beterinnen gewinnt. Die nächste Generation soll durch die Kraft des Gebets für Gottes Wirken neu begeistert werden.
Judith, was bedeutet Gebet für dich in drei Worten?
Fenster zum Himmel.
Du hast kürzlich die geistliche Leitung der Frauen-Gebets-Bewegung übernommen. Was fasziniert dich daran?
Es ist, als ob ich etwas von dem Guten zurückgebe, das ich selbst empfangen habe. 23 Jahre war ich als Missionarin unterwegs und habe in dieser Zeit die Kraft des Gebets tief erlebt. Als ich gefragt wurde, diese Aufgabe zu übernehmen, war ich zunächst unsicher. Doch Gott hat mir klar gezeigt, dass dies nun mein Weg ist.
Wie kam es dazu, dass du Missionarin geworden bist?
Schon als Kind wusste ich, dass ich Missionarin werden will. Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, wo viele Missionare ein- und ausgingen. Mich hat das sehr geprägt, und schließlich führte mein Weg mich nach Slowenien, obwohl ich ursprünglich nach Afrika wollte.
Die Frauen-Gebets-Bewegung hat eine lange Geschichte. Was kannst du uns darüber erzählen?
Die Frauen-Gebets-Bewegung wurde 1900 gegründet. Damals waren es Adelige, die durch Pastor Lohmann Mission unter Frauen aufs Herz gelegt bekommen haben, die den Grundstein legten. Erst haben sie die Bibelschule Malche begründet und dann, um Gebetsunterstützung für die Missionarinnen zu gewährleisten, die DFMGB – heute FGB – gegründet. Sie erkannten die Notwendigkeit, im Gebet füreinander einzustehen. Diese Gebetsgemeinschaft hat viele Missionare durch Krisen getragen und die Arbeit weltweit unterstützt. Heute ist es eine Herausforderung, diese Tradition fortzusetzen und gleichzeitig die junge Generation zu erreichen. Viele unserer Beterinnen sind älter, aber wir müssen auch junge Menschen, bereits Teenager für das Gebet begeistern. Dabei geht es nicht nur um das Gebet, sondern auch darum, eine interaktive Verbindung zu den Missionarinnen zu schaffen, damit sie ihre Anliegen direkt teilen können.
Was können junge Menschen von den erfahrenen Beterinnen lernen?
Vor allem Treue und Ausdauer im Gebet, auch in schwierigen Zeiten. Diese Beständigkeit und das Vertrauen darauf, dass Gott wirkt, sind unglaublich wertvoll und inspirierend.
Welchen einen Satz gibst Du unseren Leserinnen und Lesern mit?
Weltweit und zu Hause. Du wirst andere Welten berühren. Du wirst bewegt sein von Gottes Handeln. Du wirst tragen und getragen sein.
Das Interview führte Simon Diercks, Leiter Communication & Media.
Das ausführliche Interview im Podcast
Mehr Infos zur Frauen-Gebets-Bewegung
Der Artikel ist in unserem Magazin move (November 2024 – Februar 2025) erschienen.