Pastor Grigory Pelipenko aus Russland machte in seinem persönlichen Gebetsleben eine Entwicklung durch, die ihn nun in den Dialog mit Gott treten lässt.
Viele Jahre lang bestand mein Gebet zu Gott aus Bitten und einem Monolog meinerseits. Für alle Fälle erzählte ich Gott einige Ereignisse und Erfahrungen in meinem Leben, und gleichzeitig dachte ich, dass der Herr mir nicht antworten würde. Wer bin ich schon, dass Gott mit mir in einen Dialog tritt? Ich stellte mir Gott als streng vor, auf Distanz zu mir. Ich war seiner Gegenwart nicht würdig. Markus 11,25: „Aber wenn ihr Ihn um etwas bitten wollt, sollt ihr vorher den Menschen vergeben …“
Viele sündige Ereignisse wurden in meiner Seele wie muffiger Dreck in einem feuchten und dunklen Schrank aufbewahrt. Doch eines Tages befreite mich Gott im Gebet von der Sünde des Grolls und der Rachsucht. Meine Seele und mein Körper wurden geheilt.
Gott musste mir lange ins Herz sprechen, dass Er mich liebt. Im Gebetskämmerlein hörte ich einen Fluss der Liebe und begriff dennoch, dass mein Herz immer noch von Verurteilung, Egoismus und Gesetzlichkeit erfüllt ist. Gott sprach mir trotzdem zu: „Du bist mein Sohn, mein Blut hat dich gereinigt. Zweifle nicht an meiner Barmherzigkeit dir gegenüber. Ich will dir alles vergeben, habe keine Angst. Ich bin es, der zu dir spricht.“
Mir wurde klar, dass dies nicht meine Gedanken waren. Durch das Gebet offenbart uns der Herr seine Haltung uns gegenüber. Wir haben ein herrliches Erbe, in dem seine majestätische Macht wirkt; ebenso kraftvoll in uns. Gott offenbart im Gebet, dass wir im Geist so eng mit ihm verbunden sind, dass uns nichts von ihm trennen kann (Römer 8,35). Durch sein Blut und seinen Tod werden wir gerechtfertigt und haben den Mut, in seine Gegenwart zu treten. Eines der ersten klaren Worte des himmlischen Vaters, die ich im Kämmerlein hörte, waren die Worte Gottes an Abraham: „Wandle vor mir und lebe so, wie es in meinen Augen recht ist.“
Um zu lernen, die Stimme des Vaters zu hören, muss ich glauben, dass Gott mit mir sprechen möchte. Der Vater sieht meinen Durst nach Gemeinschaft mit ihm.
Lassen Sie uns nicht aufhören, ins Kämmerlein zu gehen, mit Gott zu sprechen und ihn zu fragen. Wenn Sie aber seine Stimme nicht hören, lernen Sie in seiner Gegenwart zu schweigen und bitten Sie ihn, mit Ihnen zu sprechen.
Grigory Pelipenko ist Pastor in Saratov, Russland
Der Artikel ist in unserem Magazin move (November 2024 – Februar 2025) erschienen.