Kochen als Meisterleistung

Kochen als Meisterleistung

Das Reha-Zentrum in Namutamba, Uganda, versorgt rund 20-25 Kinder mit Maßnahmen zur Rehabilitation. Für sie und die Mitarbeitenden zu kochen ist unter den dortigen Umständen für die Köchinnen eine Herausforderung. Das geht besser, finden auch wir.

Haben Sie schon mal für mehr als zwanzig Personen gekocht? Ich kann solche Gelegenheiten an einer Hand abzählen. Aber nun stellen Sie sich mal vor, sie haben nur bessere Campingausrüstung, wie ein kleines Holzfeuer und einen großen Topf zur Verfügung? Eine fast unlösbare Aufgabe.

Das, was tagtäglich die Aufgabe im Namutamba Rehabilitationszentrum für die Köchinnen ist, ist nicht nur eine Frage des Komforts und der Anstrengung, sondern zunehmend auch eine finanzielle Herausforderung.

Das Reha-Zentrum liegt abgelegen in Zentral-Uganda bei Mityana. 20-25 Kinder und Jugendliche werden dort mit Physiotherapie, Gehhilfen und Operationen dazu befähigt, eigenständig zu leben. Gerade dort im ländlichen Raum ist dies notwendig, denn für die Betroffenen gibt es sonst schlicht keine Alternativen. Auch wenn seit 1995 in Uganda Menschen mit Behinderung offiziell gleichberechtigt sind, gilt bei vielen eine körperliche Behinderung wie ein Klumpfuß oder ein verkürztes Bein als Strafe Gottes. Kinder mit Behinderung besuchen daher kaum die Schule und werden oft ausgegrenzt oder versteckt.

Im Rehazentrum Namutamba werden ca. 20 Kinder versorgt, während medizinisches Fachpersonal auch in den umliegenden Dörfern Therapien und mobile Sprechstunden anbieten. Für die Bewohner des Rehazentrums, die Kinder, aber auch die Mitarbeiter, bereiten die Köchinnen täglich Mahlzeiten zu.

Hier sind wir wieder bei unserer Kochstelle des Anfangs. Die bisherige Kochnische ist für die Frauen nicht nur eine körperliche Herausforderung, da sie sehr tiefliegend schwer zu befeuern ist, sondern auch schlicht ineffizient.

Aktuelle Kochnische im Rehazentrum Namutamba. Hier werden täglich Mahlzeiten für ca. 20 Kinder und die Mitarbeiter gekocht.

Aufgrund von regionaler Abholzung ist das Brennholz sehr teuer geworden. Die Betriebskosten des Zentrums sind stark gestiegen, so dass die zuständigen Mitarbeiter selbst auf uns zukamen und um Unterstützung baten. Ihre Idee: Wenn die Kochstelle erneuert, höher aufgebaut, besser isoliert und mit Kaminen versehen würde, könnten die Köchinnen ohne Rückenschmerzen besser arbeiten und es würde deutlich weniger Feuerholz benötigt. Ein zusätzliches Waschbecken könnte zudem die Hygienebedingungen stark verbessern. Ein ergänzender Gaszylinder-Ofen soll den Ausfallschutz erhöhen und bei weiterer Feuerholzknappheit die Versorgung an Mahlzeiten sicherstellen.

Für den gesamten Umbau der Küche und die Einrichtung, wie neue Töpfe, werden ca. 8.000 € benötigt. Ein tolles Spendenprojekt, wie ich finde, da es denjenigen hilft, die sonst keine Hilfe erhalten. Gleichzeitig schont es Ressourcen.

Das nächste Mal, wenn ich in meiner Küche stehe und entspannt das Ceran-Feld bediene, denke ich an die Küche in Namutamba in Ost-Uganda. Ich bete für die Mitarbeiterinnen vor Ort und danke ihnen im Stillen, was sie täglich leisten.

Spenden Sie doch mit!

Felix Wiegner leitet den Servicebereich Fundraising

Der Artikel ist in unserem Magazin move (Februar – April 2025) erschienen.