Vom 8. bis 10. November fand in der Freien evangelischen Gemeinde (FeG) Goldenes Lamm in Dresden das „Festival für Mission und Diakonie“ statt. Besucher erfuhren Ermutigung und Teilhabe an Gottes Wirken weltweit.
„Diese Welt braucht das Evangelium von Jesus und diese von Liebe geleitete, helfende Hand“, erklärte der Pastor der FeG Goldenes Lamm, Ulrich Mann, im Gespräch. Er hat das Event angestoßen, „damit wir auch im Osten Menschen mit diesen wichtigen Themen erreichen.“
Das Festival startete mit dem wöchentlichen Jugendgottesdienst am Freitag. Missionar Rudi Schott predigte davon, wie Jesus dem Zolleinnehmer Zachäus frei von Vorurteilen begegnete. Im Anschluss teilte TikTok-Missionarin Rose de Jesus ihre Berufungsgeschichte. Am Ende stand die Frage: Was ist der nächste Schritt in deinem Leben, um dem eigenen „Herzschlag“ und damit Jesu Berufung zu folgen?
Auch am Samstag reflektierten Teilnehmende über diese Frage. Nach einem kurzen Überblick über die Entwicklungen der weltweiten Mission durch Missionsleiter Thomas Schech und zwei Interviews mit Mitarbeitenden der Allianz-Mission konnten sich die Besucher in Seminaren weiterbilden. „Es war ermutigend, um mal ins Tun zu kommen und die eigene Vision zuzulassen“, freute sich Franziska Gärtner, die sich unter anderem zu „Business for Transformation“ informierte.
Es war ermutigend, um mal ins Tun zu kommen und die eigene Vision zuzulassen.
Eines der Seminare wurde von Hagen aus der Tochtergemeindegründung in Hoyerswerda gehalten. Er ist selbst erst zwei Jahre zuvor zum Glauben gekommen und bringt sich nun aktiv ein. „Manche sagen, dass die Stadt dort im Niedergang ist, weil Menschen wegziehen und vieles verfällt. Andere starten hier eine Gemeinde. Da braucht man Hoffnung zu“, meint Teilnehmer Michael Arndt. „Mich hat begeistert, dass Gottes Reich kein Limit hat – nicht zu klein zu träumen, wo Menschen Gott dienen und ihm nachfolgen.“
Unter den Seminaren war auch eines von Jost Stahlschmidt, Leiter der FeG Auslandshilfe, zu diakonischem Handeln. „Am Ende ging es stark darum, erst mein Gegenüber kennenzulernen und dessen Umfeld“, fasst Svenja Giehler eine Erkenntnis zusammen. „Der erste Schritt von Mission ist immer erst den anderen zu sehen.“ Sie spricht selbst mit ihren Freunden über ihren Glauben, weiß aber auch „da ist noch viel Luft nach oben.“ Für sie war der Tag ermutigend, um „Geschichten und Zeugnisse aus erster Hand zu hören.“
Martin Weißbach ist ehemaliger Missionar einer anderen Organisation. Ihn begeisterte, „dass es im 21. Jahrhundert so viele Möglichkeiten gibt“, missionarisch aktiv zu sein. Und er ergänzt: „Es liegt jetzt an uns sie zu nutzen.“
Eine dieser Möglichkeiten sind die sozialen Medien. Rose de Jesus berichtete im Seminar von ihrer Tätigkeit dort. Am Abend betete sie noch für eine Frau aus der Gemeinde um Befreiung. Diese teilte am nächsten Morgen im Gottesdienst: „Ich wollte zu Rose, um sie zu fragen, wie ich meiner Schwester helfen kann, die seit langem Depressionen hat. Stattdessen habe ich jetzt selbst Heilung erfahren.“ Durch einen Zeckenbiss war ihr Arm mehrere Jahre gelähmt gewesen. Nun kann sie ihn wieder heben. Zuhause stellte ihre Tochter bereits Veränderung an ihr fest: Zum ersten Mal kann ihre Mama über sich selbst sagen, dass sie schön ist. Während der Lobpreiszeit erhob die junge Christin erstmals beide Arme Gott zur Ehre.
Thomas Schech predigte im Anschluss darüber, dass wir als weltweite Kirche einander brauchen. „Die Kirche in Asien, in Afrika, in Lateinamerika – wir brauchen uns. Wir müssen uns neu ausrichten nach diesem Modell, dass jedes Körperteil wichtig ist. Nicht der Westen allein betreibt Mission. Wir brauchen uns gegenseitig.“
Pastor Ulrich Mann schätzt die FeG Auslands- und Katastrophenhilfe sowie die Zusammenarbeit mit der Allianz-Mission. „Wir als Gemeinde könnten niemals so eine Organisation stemmen. Da ist es gut, dass wir uns daran beteiligen können.“ Wir blicken dankbar auf die gute Zusammenarbeit und ein bereicherndes Wochenende im Osten Deutschlands zurück.
Evelyn Clement ist Redaktionsleiterin der move
Der Artikel ist in unserem Magazin move (Februar – April 2025) erschienen.