Hilfe ist keine Einbahnstraße

Hilfe ist keine Einbahnstraße

2025 wird die FeG Auslandshilfe in die Allianz-Mission integriert. In dieser Ausgabe betrachtet Samuel Pienkny – seit Februar neuer Leiter der Auslandshilfe – den zweiten von drei Arbeitsbereichen der Auslandshilfe: humanitäre Hilfe.

In unserer Gesellschaft wird humanitäre Hilfe laut Wikipedia als ein Ausdruck der „Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit“ gesehen und äußert sich in „wohltätigem, selbstlosem und großherzigem Verhalten gegenüber Armen und Hilfsbedürftigen“. Ich war selbst mehrere Jahre in diesem Sektor tätig und sowohl in Naturkatastrophen, Kriegsgebieten wie auch in der Entwicklungshilfe unterwegs. Den Anspruch und die Definition von Menschlichkeit und Neutralität habe ich oft als eine verhandelbare Größe erlebt. Oft genug sind die Helfer und war auch ich in recht hilflosen Situationen.

Die Welt der humanitären Hilfe ist gerade in großer Unruhe und Neuordnung. Durch die Entscheidung der US-Regierung – als weltweit größtem Geber für humanitäre Hilfe – Finanzen und Hilfeleistungen für die Humanitäre Hilfe zu überprüfen und für vorerst 90 Tage auszusetzen, können viele geplante Hilfeleistungen in Notstandsgebieten nicht mehr erfolgen. Meines Erachtens können Unsicherheit und Ressourcenknappheit künftig auch auf uns einen Einfluss haben.

Das Fundament der humanitären Hilfe, so wie wir sie leisten, liegt nicht in Menschen, sondern in Christus.

Das, was mich in dieser Situation aber sehr zuversichtlich macht und ermutigt, ist, dass das Fundament der humanitären Hilfe, so wie wir sie leisten, nicht in Menschen, sondern in Christus liegt. Konkret wird dies im Dienst der vielen Ehrenamtlichen und in der tragenden Gemeinschaft vieler Gemeinden. Unsere Hilfe gibt Gottes Liebe weiter. Zudem erleben wir sie darin, wie Gott die FeG Auslandshilfe in der Vergangenheit geführt hat und auch bei der jetzigen Arbeit leitet. Das macht den großen Unterschied!

Wichtig an dieser Stelle auch: Obgleich die FeG Auslandshilfe und die FeG Katastrophenhilfe nun zwei eigenständige Bereiche sind, so streben wir natürlich danach, einmütig unter dem einen Herrn zusammen humanitäre Hilfe entsprechend dem jeweiligen Fokus zu leisten und uns gegenseitig zu ergänzen.

Seit Beginn meiner Einarbeitung im September 2024 erlebe ich im In- und Ausland engagierte Christinnen und Christen und Gemeinden, die sich durch Besuche und herzliche Begegnungen gegenseitig stärken und unterstützen. Die Hilfe, so wie wir sie leisten, ist keine Einbahnstraße. Die Auslandshilfe unterstützt durch Besuche und Monitoring, sie packt, sammelt, koordiniert und transportiert, aber sie ist nicht ohne Ehrenamt und Engagement der Gemeinden denkbar.

Bei den vielen Hilfsgütertransporten, Lebensmitteln („Pakete zum Leben“), gebrauchter Kleidung und Fahrzeugüberführungen ist das Ziel nicht die Menge, sondern Hoffnungsstifter zu sein!

Wir sehen unsere „Auslandshilfe“ klar unter der Leitung Gottes. Daher ist ein ganz wichtiger Faktor und Fundament unserer Arbeit das Gebet! (Johannes 15:5) Unsere Transportpläne finden Sie im Internet oder in den Infobriefen der Auslandshilfe, damit Sie als Teil unserer Gebetsteams diese Arbeit im Gebet begleiten können. Wir leisten Hilfe, die ankommt, weil wir einen Gott haben, der den Weg dafür frei macht.

Die Auslandshilfe möchte nicht nur humanitäre Hilfe für den Leib bringen, sondern auch ein Kanal von Gottes Liebe für die Seele sein. Das ist der Grund, warum wir in die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort die Kirchen und Gemeinden stark involvieren möchten und diese auch bei Gemeindegründungen unterstützen. Zu dieser dritten Säule der Auslandshilfe dann mehr in der nächsten Ausgabe.

Samuel Pienkny ist Leiter der FeG Auslandshilfe in der Allianz-Mission

Mehr zu aktuellen Zahlen, Transportplänen und der gewollten und auch ungewollten Wirksamkeit der Auslandshilfe

Der Artikel ist in unserem Magazin move (Mai – Juli 2025) erschienen.