Mit vollen Segeln – Die neue Spendenrichtlinie der Allianz-Mission

Mit vollen Segeln – Die neue Spendenrichtlinie der Allianz-Mission

Wie finanziert die Allianz-Mission (AM) den Dienst der Missionarinnen und Missionare? Felix Wiegner stellt die neue Spendenrichtlinie der Allianz-Mission vor und erläutert, wie flexiblere Finanzierungs- und Anstellungsmodelle Missionspartnerschaft stärken und den vielfältigen Realitäten weltweiter Mission gerecht werden.

Als vor 136 Jahren die ersten Missionarinnen nach China entsandt wurden, war die Finanzierung der Arbeit kein großes Thema. Als Glaubensmission in der Tradition Hudson Taylors u. a. wurden mutige Schritte auch ohne Spendenzusagen unternommen. Das Vertrauen, dass der Herr der Mission diese auch finanzieren würde, war eins der Identifikationsmerkmale der Allianz-Mission. Viel hat sich seitdem an der Mission, dem Arbeitsverständnis und auch der Finanzierung geändert – das Vertrauen ist geblieben, dass „Gottes Werk, getan nach Gottes Weise, niemals an Gottes Versorgung mangelt“ (Hudson Taylor).

Mit wachsender Anzahl an Mitarbeitenden und Einsatzgebieten der Allianz-Mission hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges an der Art und Weise verändert,
wie um Spenden gebeten wurde. Früher gab es „den einen, allgemeinen Topf“, in denen Gemeinden und auch viele Einzelpersonen spendeten. Die Umstellung auf eine individuelle Finanzierung durch Unterstützerkreise der Missionare geschah dabei nicht allein aus finanziellen Nöten. Die bestanden auch, denn der allgemeine Topf war nicht so stark mitgewachsen wie die Anzahl an Missionarinnen und Missionaren. Aber neben der verbesserten Finanzierung durch die Unterstützerkreise rückte Mission auch näher an die Unterstützer heran. Dass es hier um keine einseitige Form der Unterstützung geht, erklärte ich ausführlicher in einem Artikel vor einem Jahr (s. u.). Spenderinnen und Spender als reine Geldgeber zur Finanzierung der Missionsarbeit? Nein, diese Partnerschaft von Christen in Gottes Mission besteht aus Gleichberechtigten und gleichermaßen Gesandten – jeder an seiner Stelle.

Stellen sich Missionare heute in Gemeinden vor, erfahren diese gerade beim Thema Finanzen häufige Nachfragen – aber aus unterschiedlichen Richtungen.

„Gottes Werk, getan nach Gottes Weise, wird es niemals an Gottes Versorgung mangeln.“

Hudson Taylor

Von: „Was, ihr bekommt 6.200 € im Monat? Das ist ja viel mehr als ich!“ bis zu „Ein Arbeitgeberbrutto von nur 74.000 € – damit kommt ihr im Land XY klar?“ ist alles dabei. Es ist für die Missionarinnen und Missionare – gerade in der Vorbereitung für den Dienst – nicht leicht, allen Fragen immer gerecht zu werden. Denn oftmals besteht schlicht Unkenntnis darüber, wie die Zahlen, die die Allianz-Mission vorgibt, zustande kommen.

Solidarisch unterwegs, ein Alleinstellungsmerkmal der AM

Die allermeisten unserer Missionarinnen und Missionare sind noch klassisch im „Solidarkostensystem“ unterwegs. Das bedeutet, dass alle denselben Spendenbedarf haben, ungeachtet ihres Einsatzortes, Ausbildungsstands, Einsatzgebiets, Anzahl der Kinder oder anderes. Das gibt es nur bei der Allianz-Mission! Wir ermöglichen dadurch, dass Mission auch in höherpreisigen Ländern finanziert werden kann. Jedes Ehepaar und jede Familie benötigt 6.200 € im Monat und jede Single-Missionarin und jeder Single-Missionar 3.700 € pro Monat. Mit diesen Beträgen sind Versorgung, Schulausbildung, Miete, Versicherung und Sozialabgaben sowohl im Einsatz- als auch im Heimatland abgedeckt. Die Missionare „kriegen“ daher keine 6.200 € respektive 3.700 € im Monat, sondern der Betrag deckt die Arbeitgeberkosten und ermöglicht das Leben und Arbeiten vor Ort. Um diesen Betrag zu ermitteln, werden alle drei Jahre alle Einsatzländer und Kosten der Missionsarbeit zusammengezählt und der Durchschnitt errechnet.

In diesem Jahr haben wir unsere Spendenrichtlinie neu aufgesetzt, um nicht nur Missionspartnerschaft noch stärker zu fördern, sondern auch flexiblere Formen der Anstellungen anbieten zu können. Denn auch dies hat sich in den letzten Jahrzehnten in der Mission gewandelt: Missionare, die in Asien eingesetzt sind, bei der ein Ehepartner bereits einen gut dotierten Job bei Samsung hat, benötigen weniger Gehalt von der Allianz-Mission. Oder spanischstämmige Missionare, die in einem unserer Projekte arbeiten, aber nicht die oben genannten Summen aufbringen können, die für eine deutsche Anstellung notwendig sind, brauchen angepasste Arbeitsverträge.


Wir haben gemerkt: Wenn wir es mit „Mission von überall nach überall“ ernst meinen, müssen wir auch in unseren Anstellungsverhältnissen flexibler werden. Denn bisher gab es neben der klassischen Sendung unserer Mitarbeitenden keine geregelte Alternative, stattdessen viele individuelle Sonderfälle. Flexibilität auf der einen Seite zu fördern, aber verwaltbare Strukturen zu schaffen, führte zu zwei Modellen, zwischen denen sich jeder Missionar nun entscheiden kann.

Für alle, die gerne mehr wissen möchten: Eine Vorstellung der beiden Modelle und die Höhe der Versorgungskosten finden Sie in unserem Flyer „Missionare senden und versorgen“. Der Name „Mit vollen Segeln“, den die neue Spendenrichtlinie trägt, ist Ziel und Motivation: Wir wünschen uns eine Flotte von Missionarinnen und Missionaren, die voll finanziert, getragen von Gebet und ermutigt sind – kurzum, mit vollen Segeln ihren Dienst tun können.

Bei aller Änderung ist sowohl in der Finanzierung als auch in der Missionsarbeit doch eins gleich geblieben: Finanziert wird die Arbeit noch immer durch viele großzügige Christen und Gemeinden, die den Missionsauftrag ernst nehmen und Gottes Reich weltweit wachsen sehen möchten. Und die Mission hat noch immer denselben Herrn und den gleichen Auftrag: in der ganzen Welt, der ganzen Menschheit das ganze Evangelium zu bringen, zu Jüngern zu machen und Gottes Liebe in Wort und Tat zu bezeugen.

Felix Wiegner, Fundraising

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Flyer „Missionare senden und versorgen“

Der Artikel ist in unserem Magazin move (Mai – Juli 2025) erschienen.