Wie Spielplätze Leben verändern

Wie Spielplätze Leben verändern

Pete und Anne Stahl haben das Unternehmen „playparx“ in Kambodscha gegründet. Spielplätze bauen für fairen Lohn – aber passen Missionsarbeit und wirtschaftliches Arbeiten zusammen?

Als wir vor 15 Jahren ausgereist sind, hätten wir nicht gedacht, dass wir jemals einen Betrieb führen, der Spielplätze herstellt. Vielmehr sind wir als ‚klassische‘ Missionare ausgereist und hatten besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen auf dem Herzen. Bei unserer Arbeit in den Bibelgruppen auf dem Land haben wir die Perspektivlosigkeit der jungen Männer gesehen und eine mobile Metallausbildung gestartet. Wir mussten immer wieder feststellen, dass gerade die
Ärmsten es sich nicht leisten konnten, etwas zu erlernen. Sie mussten tagsüber als Tagelöhner Geld verdienen, um am Abend für ihre Familie etwas zu Essen auf dem Tisch zu haben. Viele Männer sind so beschäftigt oder wohnen weit entfernt von ihrer Familie, dass keine Beziehung aufgebaut werden konnte, um sie mit dem Evangelium zu erreichen.

Dadurch entstand die Idee, ihnen eine Arbeitsstelle anzubieten. Sie sollten dort einen Beruf erlernen, damit sie ihre Familien versorgen können. Zudem haben wir auf diese Weise genügend Zeit miteinander, um Glauben zu leben und sie in täglichen Andachten mit Gott bekannt zu machen.

Das ist genau das, was wir mit nun mit playparx machen. Durch Jobs geben wir denjenigen Hoffnung, die durch Umsiedlung, Ausnutzung oder Verschuldung in hoffnungslosen Situationen waren. Wir bauen Spielplätze für Schulen, Kinderheime, Organisationen und Gemeinden. Auch wenn playparx weitestgehend selbsttragend ist, sind weiterhin Spenden notwendig, um die Ausbildung innerhalb des Unternehmens zu ermöglichen und um einen Arbeitsausgleich während der Andachtszeiten zu geben.

Nun stellt sich vielleicht die Frage, warum wir gerade Spielplätze bauen? Nicht nur weil der Markt dafür da ist, sondern vor allem auch, weil wir es Kindern in Kambodscha ermöglichen wollen, zu spielen. Ganz viele Kinder müssen schon früh mithelfen, die Familie zu versorgen. Genau deshalb möchten wir ihnen Gelegenheit geben, Kind sein zu dürfen.

Ja, Missionsarbeit und wirtschaftliches Arbeiten passen zusammen. Wir erleben, wie Menschen dadurch ganzheitliche Veränderung erfahren.

Anne und Pete Stahl sind Missionare in Kambodscha

Der Artikel ist in unserem Magazin move (Mai – Juli 2025) erschienen.