Befreit, berührt, geheilt: Evangelisation als liebevoller Dialog

Befreit, berührt, geheilt: Evangelisation als liebevoller Dialog

Für Shteryo Hristov ist Evangelisation ein Dialog, gelebter Glaube und ein Weg. Als Missionar in Deutschland erlebt er, wie Menschen durch die Begegnung mit Jesus zu kraftvollen Zeugen werden.

Evangelisation ist für mich nicht nur eine Aktivität oder Verpflichtung – sie ist das Herz meines Glaubens. Sie ist eine Antwort auf den großen Auftrag, den Jesus uns gegeben hat: „Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung“ (Markus 16,15). Für mich ist das nicht nur eine Mission, sondern ein Vorrecht die Hoffnung, Liebe und Wahrheit weiterzugeben, die ich durch Christus empfangen habe.

Evangelisation als liebevoller Dialog

Unsere Evangelisation findet nicht nur innerhalb der Kirchenmauern statt. Wir gehen hinaus – auf die Straßen, in Parks, auf Plätze – überall dorthin, wo Menschen sind, die Gottes Liebe brauchen. Wir organisieren Open-Air-Veranstaltungen mit Lobpreis, Zeugnissen, Gebet und einer klaren Botschaft vom Heil in Jesus Christus.

Wir bereiten uns mit Gebet und Fasten vor, weil wir glauben, dass die geistliche Atmosphäre entscheidend ist. Oft sind wir als Team unterwegs – vereint im Geist und mit dem Ziel, jedem Menschen zu dienen, den Gott uns schickt. Wir verteilen Neue Testamente, Traktate, manchmal auch Essen oder Wasser – alles, was ein Ausdruck von Gottes Fürsorge sein kann.

Ich möchte nicht nur zu einer Menge sprechen – ich will Herzen erreichen.

Das Wichtigste ist der persönliche Kontakt. Ich möchte nicht nur zu einer Menge sprechen – ich will Herzen erreichen. Ich spreche jeden Menschen als eine kostbare Seele an, für die Jesus gestorben ist. Ich stelle Fragen, höre zu, teile mein Zeugnis. Evangelisation ist kein Monolog, sondern ein liebevoller Dialog.

Evangelisation ist lebensnotwendig

Evangelisation ist nicht nur wichtig – sie ist lebensnotwendig. Unsere Welt ist voller Angst, Hoffnungslosigkeit und geistlicher Dunkelheit. Die Menschen suchen nach Sinn, Sicherheit und Trost – und wir haben die Antwort in der Person von Jesus Christus. Ich kann mir nicht vorstellen, diese Gnade nur für mich zu behalten.

Ich glaube, jede Gemeinde und jeder Gläubige sollte in der Evangelisation aktiv sein. Das bedeutet nicht, dass jeder predigen muss. Aber jeder kann ein Zeuge sein – durch Taten, Worte, durch Haltung. Christsein ist keine Privatsache, es ist ein lebendiger Glaube, der geteilt werden muss. Evangelisation stärkt auch uns selbst. Sie bringt uns aus der Komfortzone, lehrt uns, dem Heiligen Geist mehr zu vertrauen, vertieft unser Gebetsleben und macht uns sensibler für die Nöte der Menschen.

Wie Gott wirkt

Ich kann mit Überzeugung sagen: Gott wirkt! Wir haben Menschen gesehen, die mit Tränen kamen und mit einem Lächeln gingen. Es gab Momente, in denen jemand „zufällig“ vorbeikam, das Wort hörte und sein Leben sich veränderte. Wir beten für Kranke und haben Heilungen erlebt. Wir glauben an die Kraft des Gebets und an Wunder, die Gott auch heute noch tut.

Unsere Evangelisationen beinhalten oft Lobpreis und Anbetung, die die Herzen der Menschen öffnen. Besonders kraftvoll sind die Zeugnisse – wenn jemand erzählt, wie Gott ihn von Abhängigkeiten, Depressionen, Krankheit oder innerer Leere befreit hat, berührt das tief und öffnet Türen für die Wahrheit.

Nach jeder Evangelisation versuchen wir, mit den Neubekehrten in Kontakt zu bleiben. Wir laden sie in die Gemeinde ein, geben ihnen Bibeln, beten für sie. Es ist uns wichtig, nicht nur den Samen zu säen, sondern auch zu helfen, dass er wächst.

Evangelisation ist ein Weg – manchmal schwierig, manchmal unbequem, aber immer gesegnet. Für mich ist sie eine Lebensweise. Ich kann nicht schweigen, wenn die Welt Jesus braucht. Mein Traum ist, dass immer mehr Menschen Ihn kennenlernen – nicht durch Religion, sondern durch eine echte, persönliche Begegnung mit dem Retter.

Shteryo Hristov ist Missionar unter bulgarisch- und türkisch-Sprachigen in Deutschland

Der Artikel ist in unserem Magazin move (November 2025 – Januar 2026) erschienen.