Angela und Reiner Jursch laden ihre Freunde zum Grillen ein. Was diese hier durch Geselligkeit vom Evangelium mitnehmen, ist nicht zu unterschätzen.
„Das war eine gute Predigt“, sagte ein Gast beim Verabschieden. Doch welche Predigt? An diesem Abend hatten wir lediglich etwa 30 Freunde zu einem Grillfest in unseren Garten eingeladen. Dennoch enthielt sein Kommentar eine tiefere Wahrheit. In Belgien sind viele Menschen vom Evangelium weit entfernt. Glaube wird oft als überholt oder als Stütze für Schwächere betrachtet. Gerade deshalb ist ein Grillabend von großer Bedeutung. Hier erleben die Gäste das Evangelium in seiner praktischen Form: in Gemeinschaft, bei anregenden Gesprächen und durch herzliche Gastfreundschaft.
Diese Art der „Predigt“ ist für uns ein Schlüssel zum Herzen der Menschen. Doch es gibt einen entscheidenden Aspekt, den wir nicht vergessen dürfen: Geduld. Das Evangelium in Beziehungen zu leben, erfordert Zeit und Ausdauer. Es braucht immer wieder neue Impulse, um die Botschaft lebendig zu halten. Sei es beim Grillen, beim Radfahren oder beim gemeinsamen Anpacken bei einem Umzug – jede dieser Gelegenheiten ist eine Chance, das Evangelium zu teilen. Auch bei festlichen Anlässen wie einem Weihnachts- oder Osterfrühstück in der Gemeinde schaffen wir Räume für Begegnungen.
Wir kennen viele unserer Kontakte schon seit Jahren und freuen uns über jeden kleinen Fortschritt, den sie machen. Besonders stolz sind wir auf diejenigen, die den gut aufgebracht haben, zu uns zum Grillen zu kommen oder sogar an einem Glaubensgrundkurs teilzunehmen. Es ist diese geduldige, lebendige Verkündigung des Evangeliums, die den Weg zu einer tieferen Beziehung zu Gott ebnet. Erst das Evangelium leben, dann predigen – das ist unser Weg, um die Herzen der Menschen hier in Belgien zu erreichen.
Angela und Reiner Jursch sind Missionare in Belgien
Der Artikel ist in unserem Magazin move (November 2025 – Januar 2026) erschienen.
