Sae und Christian-Johannes Weigl setzen sich seit 2015 dafür ein, Jesus in Japan bekannt zu machen. Wirkung davon sehen sie kaum. Es ist ein Kampf gegen Entmutigung.
Frühjahr 2024: Mit einem Abschlussevent wollen wir unser Waffelauto in den Ruhestand schicken, da auch unser Heimataufenthalt vor der Tür steht. Bisher hatte Gott das Waffelauto oft gebraucht, um uns in Kontakt mit neuen Leuten zu bringen. Wir beten mit unseren japanischen Glaubensgeschwistern um Weisheit, lassen 2000 Einladungszettel drucken und verteilen diese großflächig in der Stadt. Voll Glauben bereiten wir besonders viel Waffelteig vor.
Das Event startet an einem späten Vormittag, aber außer den Gemeindeleuten kommt niemand. Stunden später geben wir auf: Nur ein Mann war unserer Einladung gefolgt, der auch bloß Waffeln kaufte und wieder schnell verschwand. Schade! Wofür die wochenlange Vorbereitung? Die ganze Mühe? All die Gebete?
Im Sommer versuchen wir es mit einem Café-Event. Wieder beten wir um Weisheit, verteilen fleißig Einladungen und sind gespannt auf Gottes Wirken. Diesmal bieten wir deutsche Torten an und Chris hat vor, seine Geschichte zu erzählen. Interessierte müssen sich vorher anmelden, damit wir besser planen können.
Diesmal werden wir von Gottes Wirken überwältigt! Die Anmeldeliste füllt sich schnell. Besonders freuen wir uns über eine Anmeldung aus dem Nachbarort, wo wir seit Jahren missionarisch aktiv sind. Endlich lässt sich jemand von dort einladen!
Aber dann kommt alles anders. Chris erkrankt ein paar Tage vor dem Event an Corona. Die ganze Pandemie über hatte Gott uns bewahrt, aber ausgerechnet jetzt nicht. Wir müssen das Event schweren Herzens absagen und machen uns kurze Zeit später müde und entmutigt auf den Weg nach Deutschland.
Nach ein paar Wochen werden wir dort durch folgenden Bibelvers ermutigt, aber auch herausgefordert: Wir wollen nicht müde werden zu tun, was gut und recht ist. Denn wenn die Zeit da ist, werden wir die Ernte einbringen; wir dürfen nur nicht aufgeben. (Galater 6,9) Mit unserem geplanten Café-Projekt wollen wir einen weiteren Versuch wagen, Jesus in Japan bekannt zu machen. Ob diesmal die Zeit zum Ernten gekommen ist?
Sae und Christian-Johannes Weigl sind Missionare in Kani, Japan
