Revolution von innen nach außen

Revolution von innen nach außen

Wie Jüngerschaft und Evangelisation zusammenhängen und welches Feuer das im Leben von Menschen in Lüneburg entfacht, berichtet Joschi Stahlberg, Pastor und Lehrling von Jesus.

„Wir können‘s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben“ – was für eine mutige Aussage der beiden Apostel Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat, als ihnen unter Drohungen verboten wurde, jemals wieder von diesem Jesus zu reden (Apostelgeschichte. 4,20). Wie konnte eine derartige Überzeugung und Leidenschaft bei ihnen entstehen, allen Widrigkeiten zum Trotz? Sie hatten den auferstandenen Jesus persönlich erlebt. Sie hatten „gesehen und geschmeckt“, wie gut dieser Gott ist. Der Heilige Geist hatte ihr Leben auf den Kopf gestellt. Und wovon das Herz voll ist, davon geht nun mal der Mund über.

Der Gamechanger

Diese Erfahrung dürfen wir regelmäßig in der FeG Lüneburg machen. Schon seit vielen Jahren führen wir Jüngerschaftskurse durch, inzwischen in Kooperation mit dem Praxisinstitut Evangelisation „HERZBLUT – den Kurs für Jüngerschaft“, zu dem wir auch andere Gemeinden einladen. Unser zentrales Anliegen ist die persönliche vitale Beziehung mit Jesus, nicht vom Hörensagen, sondern vom Erleben. Wie Hiob bekannte: „Ich kannte dich ja nur vom Hörensagen; jetzt aber hat mein Auge dich geschaut.“ Das ist für uns ein „Gamechanger“.

Jüngerschaft und Evangelisation gehören untrennbar zusammen, damit wir nicht Programme veranstalten, sondern eine Kultur entsteht, die authentisch, gesund und letztlich hoch attraktiv ist. Bei HERZBLUT richten wir aus diesem Grund unser Hauptaugenmerk darauf, in die Begegnung mit dem lebendigen Gott zu führen. Und diese Begegnung bleibt nicht folgenlos. Im Gegenteil: Die Teilnehmenden erleben die tiefe Realität des Vaterherzen Gottes, wissen sich im innersten Kern angenommen und geliebt, sie nehmen neu das Reden Gottes wahr und gehen mit Gottes Hilfe ihr „eigenes Gewordensein“ an, sodass aus Wunden Wunder werden – und dahinter können sie nicht mehr zurück. Es ist wie eine Revolution von innen nach außen. Was in ihnen brennt, damit entzünden sie nun auch ihr Umfeld – normal, unverkrampft, ansteckend! Daraus erwächst ein Lebensstil, der nach Römer 12,1 unser 24/7-Gottesdienst ist. Jünger bleiben Lehrlinge von Jesus. Jesus rief seine Jünger damals nicht zu einem Studium seiner Ansichten, sondern von Beginn an ganz persönlich in die Nachfolge: „Komm, folge du mir nach!“ Jesu Jünger waren mit einer klaren Zielsetzung unterwegs: Werden wie Jesus! Sie waren Anwender, Umsetzer – in einer lernenden Haltung mit Jesus zu gehen und sein Vorbild nachzuahmen.

Jüngerfreie Zone

Von Gottes Seite steht die Entwicklungsrichtung eindeutig fest:

„Schon vor aller Zeit hat Gott die Entscheidung getroffen, dass sie ihm gehören sollen. Darum hat er auch von Anfang an vorgesehen, dass ihr ganzes Wesen so umgestaltet wird, dass sie seinem Sohn gleich sind. Er ist das Bild, dem sie ähnlich werden sollen, …“

(Römer 8,29)

Hier gibt es keinen Automatismus. Es braucht die persönliche Bereitschaft. Dallas Willard (amerik. Pastor und Autor), spricht von der „Jüngerfreien Zone“ in Gemeinden und ist der Meinung, dass Jüngerschaft in der heutigen Kirchenlandschaft optional ist. Die breite Masse der Bekehrten entscheidet sich dagegen – oder zumindest nicht dafür – Jünger Jesu zu werden. Und deshalb kommt er zu dem Schluss: „Die meisten Probleme unserer Gemeinden kann man darauf zurückführen, dass die Mitglieder sich nie entschließen konnten, Jesus tatsächlich zu folgen.“

Wenn Menschen sich für Jüngerschaft entscheiden, erleben wir ein Doppeltes. Zum einen: Menschen, die schon länger mit Jesus unterwegs sind, erfahren Gott auf frischer Tat in ihrem eigenen Leben. Das, was sie schon immer irgendwie geglaubt haben, wird eigene Erfahrung. Dabei helfen an einem Tag u. a. Pantoffel (wie auf dem Bild), um sich tatsächlich bei Gott fallen zu lassen und bei ihm zu Hause zu sein. Wir wollen Gott nicht nur wissen, sondern kennen. Zum anderen: Die evangelistische Temperatur wird automatisch erhöht. Wovon das Herz voll ist … In anderen Worten: „Wir können‘ s ja nicht lassen…“

Joshi Stahlberg ist Pastor der FeG Lühneburg

Der Artikel ist in unserem Magazin move (November 2025 – Januar 2026) erschienen.