Albanien
Geschichte
Das Christentum breitete sich in Albanien sehr früh aus. Schon Apostel Paulus brachte das Evangelium bis nach Illyrien (Röm. 15,19)
In der Folge der Teilung des Römischen Reichs in eine westliche und eine östliche Hälfte, ist die Bevölkerung in Albanien im Süden überwiegend orthodox und im Norden katholisch geprägt worden. Im Laufe des 15 Jahrhunderts wurde Albanien durch das Osmanische Reich für ca. 400 Jahre besetzt und die Mehrheit der Menschen wechselten, überwiegend aus Zwang, zum Islam.
Nach dem zweiten Weltkrieg übernahmen die Kommunisten die Macht im Land und errichteten einen sozialistischen Einparteienstaat. 1967 hat man die Ausübung jeglicher Religion verboten und die meisten Geistlichen wanderten ins Gefängnis oder wurden exekutiert. Die Regierung rief den weltweit ersten atheistischer Staat aus.
Erst im November 1990, am Beginn des Umbruchs, durften die Gläubigen wieder legal ihre Gottesdienste feiern. Seit der Zeit genießen die Menschen eine relative Religionsfreiheit in Albanien.
Mittlerweile wurde eine evangelische Allianz protestantischer Christen (WUSH) ins Leben gerufen, die einige freikirchliche Gemeinden im Land vereinigt und repräsentiert.
Missionsland der Allianz-Mission seit 2016
Unsere Arbeit
Im Sommer 2016 kam der Hilferuf aus der Stadt Pogradec in Albanien. Ein kleines Team von drei Mitarbeitern, Roma und Sinti, bat um Hilfe bei ihrer Gemeindeaufbau-Arbeit. Dem folgte im Herbst die erste Reise, um das Projekt vor Ort kennenzulernen: eine Gemeindearbeit unter dem ärmsten Teil der Gesellschaft, eine Gemeinde der „Mühseligen und Beladenen“. Anfang 2017 entschied die AM, Albanien als Missionsland aufzunehmen.
Die Vision: eine sozial-missionarisch geprägte Gemeinde von Sinti und Roma aufzubauen, die ihren Kulturkreis mit dem Evangelium erreicht und weitere Gemeinden in Albanien gründet.
Unsere Aufgabe ist, das Team zu fördern, zu ermutigen und bessere Rahmenbedingungen zu ermöglichen, damit sie verschiedene Dienstbereiche der Gemeinde aufbauen und gute Strukturen legen können. Dabei werden die theologische Schulung, Gottesdienstgestaltung, Kinder-, Jugend- und Frauenarbeit sowie Projekte zu „Hilfe zur Selbsthilfe“ als Schwerpunkte der Aufbauarbeit gesehen.
Vor Ort befindet sich eine der wenigen Bibelschulen des Landes, die inzwischen zwei der Mitarbeiter absolviert haben.
Einen wichtigen Schritt in der Entwicklung erlebte die Gemeinde, als ein fähiger Teamleiter vor Ort gewonnen werden konnte und drei Bibelschüler ins Team aufgenommen wurden. Ein Team von zehn Mitarbeitenden hat sich etabliert.
2021 werden die Gottesdienste durchschnittlich von ca. 60-70 Menschen besucht. Überwiegender Teil sind Roma-Frauen. Auch sehr arme albanische Familien kommen inzwischen zu Gemeinde. Ca. 30-50 Kinder werden wöchentlich durch die kreative Kinderarbeit erreicht.
Durch gute Beziehungen zum Bürgermeisteramt gelang es der Gemeinde, ein gemeinsames Projekt, „Ein Zuhause für Roma-Familien“, ins Leben zu rufen. Gemeinde, Bürgermeisteramt und AM starteten die Sanierung eines 17-Familien-Hauses. Die erste Bauphase wurde erfolgreich durchgeführt. Weitere Bauphasen folgen.
Während der Pandemiezeit unterstützt die Gemeinde ca. 85 Familien durch Lebensmittelpakete.
Die nächsten wichtigen Aufgaben und Ziele sind:
– Offizielle Registrierung der Gemeinde und Aufnahme in die protestantische evangelische Allianz
– Größere Gemeinderäume bzw. geeignetes Grundstück mit Gebäude erwerben
– Mitarbeitende theologisch schulen bzw. ausbilden
– Schaffung von Arbeitsplätzen durch „Hilfe zur Selbsthilfe“-Projekte
– Hilfstransporte für Ausstattung der Gemeinde mit Material und Unterstützung armer Familien organisieren
Ansprechpartner
Telefon: 02774 / 9377 - 83
E-Mail: a.giesbrecht@allianzmission.de
Religionen
8,7 % Katholiken, 9,1 % Orthodoxen, 52,5 % Muslimen und 29,5 % Menschen ohne Religionszugehörigkeit aus. Evangelikale machen ca. 0,2 % der Bevölkerung aus.
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Einwohner
2.800.000
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Sprache
Albanisch
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Hauptstadt
Tirana