Gut begleitet: von Berufung bis Ausreise

Gut begleitet: von Berufung bis Ausreise

Die Mitarbeiter der Allianz-Mission investieren viel Zeit und Kraft darin, Interessenten kompetent und praktisch auf dem Weg in die weltweite Mission zu begleiten. Aber wie läuft das praktisch ab? Missionssekretär Dr. Thomas Schmidt gibt einen Überblick.

Von Gott in die Mission gerufen – und jetzt?

Allen, die sich für einen mehrwöchigen, einjährigen oder Langzeitdienst in der Mission interessieren, empfehlen wir zunächst die Teilnahme an einem unserer GEH-Seminare. Diese finden zweimal jährlich in unserer Missionszentrale im hessischen Ewersbach statt. Dort lernen wir einander kennen und informieren über die Allianz-Mission und unsere Einsatzländer. Wir sprechen über Voraussetzungen und Bewerbungsprozess, diskutieren, wie man sich vorbereitet und was Mission im 21. Jahrhundert bedeutet. In einzelnen Tracks für Volontäre, Shorties (Kurzzeitler im Auslandsjahr) und Langzeitmissionare gibt es ausreichend Zeit, alle offenen Fragen zu stellen. Wir bekommen gute Rückmeldung auf unsere GEH-Seminare und für viele Interessenten fällt dort die Entscheidung für einen nächsten Schritt Richtung Mission mit der Allianz-Mission.

Die offizielle Bewerbung

Wer weiter Richtung Langzeitmission geht, schreibt dann eine offizielle Bewerbung. Ein Fragebogen beleuchtet Motivation und Person; Lebenslauf, Referenzen von Gemeinden und Freunden vervollständigen die Bewerbung ebenso wie ein Persönlichkeitstest und das Führungszeugnis. Schließlich erbitten wir auch eine Stellungnahme zu einigen theologischen Themen wie Taufe und Gemeindeverständnis, um ein Gefühl dafür bekommen, ob Bewerber und Allianz-Mission zueinander passen.

Intensives Assessment

Wir prüfen die Unterlagen und laden die Bewerber zu einem 1½-tägigen Assessment nach Ewersbach ein. Hier treffen sich Mitbewerber und einige Assessoren. Im Assessment erleben wir einander bei Präsentationen, Gruppenarbeit, Übungen und Einzelgesprächen. Mich fasziniert es immer wieder, wie in so kurzer Zeit durch die Perspektive erfahrener Beobachter ein differenziertes Bild von einem Menschen entsteht. Dabei geht es uns darum herauszufinden, ob wir ebenfalls eine konkrete Berufung Gottes in die Mission erkennen können und diesen Weg grundsätzlich befürworten. Und wir möchten Stärken und Begrenzungen der Bewerber herausarbeiten und gemeinsam schauen: „Wo passt dieser Mensch mit seinem individuellen Profil gut hin?“ Dafür bedienen wir uns des renommierten Persönlichkeitstests Birkman, der in Zusammenschau mit den Referenzen und der Begegnung hilft, einen zukünftigen Einsatz zu planen.

Entscheidung im Vorstand

Das Assessoren-Team formuliert schließlich eine Empfehlung an den Vorstand der Allianz-Mission. Nach einer persönlichen Vorstellung im Vorstand fällt dann die Entscheidung über eine Annahme als Missionar in Vorbereitung. Ist diese positiv, geht es danach mit unserer internen Weiterbildung und Vorbereitung auf den Missionseinsatz weiter.

Unser Kernwert: ganzheitliche Entwicklung von Menschen

Einer unserer Kernwerte ist die ganzheitliche Entwicklung von Menschen. Das umfasst die Entwicklung von Menschen im Einsatzland ebenso wie die Investition in unsere Mitarbeiter. Daher entwerfen wir nach dem Assessment einen Entwicklungsplan, der ganz individuell die weitere Vorbereitung und Förderung auf den Missionsdienst im Blick hat: gemeinsame Schulungseinheiten mit anderen Kandidaten (Intensivwoche für Missionare in Vorbereitung) und erfahrenen Missionaren (AM-Kolleg und Einkehrtagung). Dabei geht es uns nicht nur um Inhalte, sondern auch um persönliche Begegnungen und Gebet füreinander.

Gezielte Fortbildung und Vorbereitung

Parallel dazu wird mit einem Berater ein Plan für weitere Fortbildungen erstellt. Unser Wunsch ist es, in einer Coaching- und Mentoring-Beziehung jedem Missionar zu helfen, sein Potenzial zur Ehre Gottes voll zu entfalten. Genau das wünschen wir uns auch für die Missionsarbeit mit Einheimischen. Auch sie wollen wir ganzheitlich fördern und damit auch die lokalen Gemeinden stärken. Man kann aber nur weitergeben, was man selbst empfangen hat. Deshalb ist es fundamentaler Teil unserer Arbeit, auch die eigenen Mitarbeiter optimal zu fördern.

Aufbau eines Trägerkreises

In die Vorbereitungszeit fällt auch der Aufbau eines Trägerkreises, der hilft, die nötige finanzielle, soziale und geistliche Unterstützung für den zukünftigen Missionsdienst aufzubauen. Wir unterstützen die Kandidaten so dabei, die benötigten zwei Drittel der finanziellen Unterstützung durch einen Spenderkreis aufzubringen und übernehmen als Allianz-Mission das verbleibende Drittel. In diesem Prozess unterstützen wir durch gezielte Schulungen, Vorstellung in Gemeinden und Erfahrungsaustausch. Für viele Missionarskandidaten ist das zunächst eine sehr große Herausforderung, aber wir erleben, wie Missionare begeistert berichten, wie Gott sie durch andere Menschen versorgt. Eine wertvolle geistliche Erfahrung.

Wohnen, wo andere Urlaub machen

Häufig wohnen Missionare vor der Ausreise eine Zeit im schönen Ewersbach und können so intensive Beziehungen zu den Mitarbeitern in der Missionszentrale aufbauen. Mit unserer Verwaltung schnüren wir ein solides Paket mit Sozialversicherung, Rente und Krankenversicherung für den Missionsdienst im Ausland. In einer Umfrage unter unseren Missionaren haben 60 Prozent der Missionare die gute Versorgung als eine der besonderen Stärken der Allianz-Mission benannt. Nun geht es auch um die praktischen Fragen wie Umzug, Impfungen und Schulmöglichkeiten für die Kinder. Dank unserer langjährigen Erfahrung können wir hier gut beraten und begleiten.

Gott beruft, sendet und segnet

Bei allen organisatorischen und praktischen Fragen ist uns bewusst, dass Gott der Herr seiner Mission ist. Er beruft. Er sendet. Er segnet den Dienst unserer Missionare. Daher bitten wir zuversichtlich und mit Jesus Worten: „Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt.“ (Lukas 10,2)

Wenn Sie merken, dass Gott Sie in die weltweite Mission ruft, möchten wir Sie leidenschaftlich gerne auf diesem Weg begleiten.

Dr. Thomas Schmidt Missionssekretär für Ostafrika, Bewerbungen, Personal- und Projektentwicklung

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Mai – Juli 2018) erschienen.