Mission in Return

Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts war es in der Regel so, dass aus Deutschland und anderen europäischen Ländern Missionare in die verschiedensten Länder der Welt gesandt wurden. In den letzten Jahrzehnten hat sich diese Bewegung zu einer Beidseitigkeit hin entwickelt: In vielen Ländern Südamerikas, Asiens und Afrikas sind große Missionsbewegungen entstanden. Tausende von Christen hörten den Ruf Gottes an sie und die Missionsgemeinden und Gemeindebünde begannen, Missionare in andere Länder zu entsenden. Zu diesen Ländern gehören insbesondere die Länder Europas und speziell auch Deutschland. In der Missionswissenschaft wird von dieser Entwicklung als „Mission in return“ (deutsch: Mission kehrt zurück) gesprochen.

Durch das Projekt „Mission in Return“ soll diesen ausländischen Missionaren geholfen werden, sich in Deutschland ganzheitlich zu integrieren, um langfristig einen wertvollen Dienst zu leisten.

Lernziele

  • Sprachausbildung (mind. Sprachlevel B1)
  • deutsche Kultur verstehen lernen
  • proaktiv in einer Gemeinde mitarbeiten
  • freundschaftliche Beziehungen bauen
  • mit deutschem Bürokratismus umgehen
  • lebendigen Kontakt mit der sendenden Gemeinde/Mission halten

 

Voraussetzungen der ausländischen Missionare

  • sendende Mission/Gemeinde
  • theologische Grundausbildung (mind. 2 Jahre)
  • grundlegende Deutschkenntnisse (mind. A1)
  • finanzielle Beteiligung an den Unterhaltskosten

 

Voraussetzungen der deutschen Gemeinden

  • ganzheitliche Begleitung des Missionars
  • soziale Kontakte proaktiv fördern
  • gemeindliche Mitarbeit ermöglichen
  • finanzielle Beteiligung

Fremdheit und Isolation

Die Missionare, die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen, haben ein besonderes Sendungsbewusstsein und sind fest davon überzeugt, dass durch ihren Dienst bei uns viele Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus finden. 

Viele von ihnen erleben stattdessen allerdings Frustration und Enttäuschung – aus unterschiedlichen Gründen: Zum einen fehlt bei vielen dieser hochmotivierten Missionare die Vorbereitung und manchmal auch die Bereitschaft, sich auf eine neue Sprache und Kultur einzulassen. Zum anderen sind die Kultur und der Umgang miteinander, den sie in Deutschland erleben, ganz anders, als sie es gewohnt sind. Menschen, die aus einer starken Beziehungskultur kommen, fällt es dann zum Beispiel schwer, sich an die kühlere und distanziertere deutsche Kultur zu gewöhnen und in sie hineinzufinden.

Daher gründeten sie zum Teil ihre eigenen Gemeinden. So entstanden in den großen Städten unter anderem auch brasilianische, spanische und afrikanische evangelische Gemeinden. Leider stehen diese Gemeinden oftmals in der Gefahr, sich gegenüber Einheimischen zu isolieren und zu einer Ghetto-Gemeinde zu werden, die nur selten Menschen aus Deutschland für Jesus gewinnen.

Potential entfalten

Wir möchten das Potential der Missionarinnen und Missionare nutzen. Wir sehen es nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance. Missionare und Pastoren aus anderen Kulturen kommen nach Deutschland mit dem Ziel, hier der Gemeinde Jesu zu helfen, damit Menschen in Deutschland Jesus Christus als Retter erleben. Dabei haben sie oft eine ganz andere Herangehensweise und Art als wir Deutschen. Sie können uns bereichern und neue Impulse für unser persönliches Leben und für unsere Gemeinden geben.  

Unser Wunsch ist, den ausländischen Missionaren zu helfen, die Füße auf den Boden zu bekommen und nicht frustriert nach kurzer Zeit in ihre Heimat zurückzukehren. Unser Ziel ist es, ihnen zu helfen, die Sprache angemessen zu lernen und die behördlichen Hürden zu bewältigen. Es geht auch darum, die deutsche und deutsch-christliche Kultur zu verstehen, ihnen begleitend zu helfen, um Seelsorger und Menschenfischer unter Deutschen zu sein und – wenn möglich – sie auch in unseren Gemeinden als Missionare und Pastoren zu integrieren. Auf diesem Weg möchten wir ihnen helfen und sie begleiten, damit aus dem Neuland Deutschland für sie fruchtbares Missionsland wird.