Trotzdem mutig

Trotzdem mutig

Jeder erlebt in seinem Leben furchterregende oder besorgniserregende Situationen: sei es Angst um den Job oder die Kontrolle zu verlieren. Was hilft und wie damit umgehen?

Ankommen

Vervollständigt folgende Sätze und tauscht euch darüber aus:

Für mich ______________ ist eine sehr mutige Person.
Mutig sein bedeutet: ______________

Bibel lesen: Epheser 3, 14-20

Blick weiten

Das Wörterbuch definiert Mut als „Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation seine Angst zu überwinden“. In anderen Worten: furchtlos sein in einer furchterregenden Situation.

  • In welchen konkreten Lebenssituationen habt ihr Angst oder Sorge?
  • Zu welchem Verhalten führt diese Angst oder Sorge?
  • Worauf ist euer Blick in diesen Lebenssituationen gerichtet?

Eintauchen

Eine Person aus der Bibel, die zum Thema „trotzdem mutig“ in den Sinn kommt, ist Paulus. Er musste aufgrund seines Glaubens an Jesus Christus und der Verbreitung des Evangeliums viele furchterregende und schreckliche Situationen durchleben.

Fakten zur Leidensgeschichte von Paulus:

  • Er wurde mehrfach ausgepeitscht. (2. Kor. 11, 24)
  • Er wurde mehrfach geschlagen. (2. Kor. 11, 25)
  • Er erlitt dreimal Schiffbruch. (2. Kor. 11, 25)
  • Er wurde ständig verfolgt. (2. Kor. 11, 26)
  • Er hungerte und fror. (2. Kor. 11, 27)
  • Er war mehrfach im Gefängnis. (Apg. 16, 23)
  • Er wurde hingerichtet. (Apg. 14, 19)

Bei solch einer Leidensgeschichte wäre es menschlich gesehen verständlich, dass Paulus depressiv, verbittert und hoffnungslos geworden wäre. Doch dieser Bibeltext, der sehr beispielhaft Paulus´ geistliche Ausrichtung beschreibt, zeigt ein ganz anderes Bild von diesem Mann Gottes.

Wie äußert sich Paulus …

… zur eigenen Person?
… zur Gemeinde?
… zu Gott?
Worauf ist Paulus’ Blick gerichtet?

Weiterlesen:
William MacDonald:
„So ist Gott: Bibelkurs über die Eigenschaften Gottes“
SCM Hänssler, 12,90 €

Selbermachen

Jeder erlebt in seinem Leben furchterregende Situationen. Bei dem Einen ist es die Angst vor einem Jobverlust, bei dem Anderen Angst, die Kontrolle zu verlieren. Wie Paulus erleben auch heute Christen weltweit Unterdrückung und Verfolgung, weil sie an Jesus glauben.

Wie kann jeder von uns in seiner individuellen Bedrängnis, Angst oder Sorge mutig sein?

Wir können von Paulus lernen: Egal wie groß die Angst, die Sorge auch aussehen mag – unseren Blick fest auf unseren himmlischen Vater, der Liebe ist, zu richten.

Corrie ten Boom, eine tiefgläubige Christin, die im Nationalsozialismus mutig jüdische Familien rettete und selbst die Zeit im Konzentrationslager überlebte:

  • „Sich sorgen nimmt dem Morgen nichts von seinem Leid, aber es raubt dem Heute die Kraft.“
  • „Der Baum auf dem Berge nimmt hin, was das Wetter auch bringen mag. Er kann nur eins tun: seine Wurzeln so tief wie möglich treiben und bereit werden, standzuhalten. Unsere Wurzeln sind in dir, Herr. So halten sie fest in jedem Sturm, der an Leib, Seele und Geist rüttelt.“
  • „Der sicherste Ort auf Erden ist im Zentrum von Gottes Willen; der gefährlichste Platz aber ist dort, wo wir außerhalb von diesem Willen sind.“
  • „Die Ruhe im Herrn hängt nicht von unseren äußeren Umständen ab, sondern von unserer Gemeinschaft mit Gott selber.“
  • „Es kann finster werden, aber wenn es in einem Tunnel finster wird, wirft man nicht die Fahrkarte weg und versucht, aus dem Zug zu springen; man vertraut dem Zugführer.“

Tauscht euch über diese Zitate aus. Welches Zitat spricht euch am meisten an?

Diese Gedanken zeigen, in welcher Tiefe Corrie ten Boom Gott kannte und an ihm festhielt. Wir können nur mutig sein, wenn wir unseren Blick auf Gott richten und so auch wissen und darauf vertrauen, wer dieser Gott ist.

Ihr seid eingeladen, eure Herzen dafür zu öffnen, wer Gott ist und ihn immer besser kennen und dadurch vertrauen zu lernen. Paulus’ Worte in Epheser 3,14-20 zeigen die wunderbare Herrlichkeit und Liebe Gottes auf und sind gleichzeitig persönliche Fürbitte für euch, in euren Ängsten und Sorgen trotzdem mutig zu sein.

Nehmt euch Zeit, die folgenden Fragen persönlich zu beantworten:

  • Welcher Gedanke ist mir wichtig geworden?
  • Wo will ich in der nächsten Woche mit Gottes Hilfe mutig sein?
  • Für wen oder was will ich um Mut von Gott beten?

Weiterdenken:

Lies Römer 8,35-39 und 2. Korinther 1,3-7

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (August – Oktober 2019) erschienen.