Noch bessere Unterstützung für Menschen in Osteuropa
Freude beim Ständigen Ausschuss am 16. März 2024 in der FeG Wuppertal-Ronsdorf: Die Delegierten stimmen mit großer Mehrheit dem Vorschlag der Erweiterten Bundesleitung des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (FeG) zu, die FeG Auslandshilfe in die Allianz-Mission (AM) zu integrieren.
Bisher lag der Arbeitsbereich FeG Auslands- und Katastrophenhilfe in der Verantwortung von Jost Stahlschmidt. Neun Jahre lang leitete er ihn voller Engagement als Referent – oft jedoch an der Grenze des Machbaren. Neben ihm sind einige Angestellte im Wissenbacher Materiallager und eine Teilzeitstelle in der Verwaltung dem Bereich FeG Auslandshilfe zugewiesen. Hinzu kommen viele ehrenamtlich Engagierte. Zu wenig für das breite Feld: „Wenn wir ehrlich sind, arbeiten wir schon lange ineffizient“, gibt Jost Stahlschmidt bei der Sitzung des Ständigen Ausschusses zu. Durch das große haupt- und ehrenamtliche Engagement wurde die FeG Auslandshilfe das, was sie heute ist. Doch mehr geht nicht.
Viele Projekte, wenig Personal
Denn die FeG Auslandshilfe umfasst einen riesigen Bereich. Sie unterstützt zahlreiche diakonische Einrichtungen wie das Tagesförderzentrum „Zeichen der Liebe“ für Menschen mit Behinderung in Bulgarien oder das Mutter- Kind-Zentrum „Lebenszeichen“ in Rumänien. Sie begleitet Gemeindebau in Südosteuropa und versorgt mit der Aktion „Pakete zum Leben“ Menschen in Krisengebieten mit der Grundversorgung. All das soll kein Strohfeuer sein – sondern ist auf Langfristigkeit und Hilfe zur Selbsthilfe angelegt. Das Niveau zu halten ist schon eine Herausforderung – das Engagement auszubauen mit der Anzahl an Mitarbeitenden nahezu unmöglich.
Schon länger war daher die Überlegung, wie es weitergehen kann, wenn Jost Stahlschmidt 2025 in die Rente eintritt. Einen möglichen Partner für die Zukunft hatte die FeG Deutschland schnell in den eigenen Reihen gefunden: die Allianz-Mission. „Das Entwickeln und Weiterführen von diakonisch-missionarischen Arbeiten im Ausland zählt zu den Kernkompetenzen der Allianz-Mission“, sagt Thomas Schech, Vorstandsvorsitzender der AM. In rund 30 Ländern unterstützt und entwickelt sie Projekte mit lokalen Partnern, sendet Missionarinnen und Missionare oder finanziert nationale Mitarbeitende. Als selbstständiges FeG-Bundeswerk ist sie mit den Freien evangelischen Gemeinden eng verbunden.
Übergangszeit optimal nutzen
Seit 2021 hatten FeG Deutschland und Allianz-Mission deswegen in mehreren Workshops einen möglichen gemeinsamen Weg erarbeitet. Sowohl den Verwaltungsrat der Allianz-Mission als auch die Erweiterte Bundesleitung hatten die Verantwortlichen für diesen gewinnen können. Bisher fehlte damit nur noch das Ja des Ständigen Ausschusses, der den FeG-Bundestag, das oberste Gremium des Bundes FeG, vertritt. Das Votum war am Samstag eindeutig – mit 31 Ja-Stimmen und einer Enthaltung. Jetzt können die weiteren Schritte eingeleitet werden.
Die AM wird das Übergangsjahr nutzen, um die Arbeit im Anschluss bestmöglich weiterführen zu können. Die Partnerschaften der FeG Auslandshilfe bleiben bestehen. Deswegen gilt es jetzt, vor Ort Beziehungen zu den Einrichtungen aufzubauen und den gemeinsamen Weg vorzubereiten. Gleichzeitig muss ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Jost Stahlschmidt gefunden werden. Begleitet wird der Prozess durch eine Steuerungsgruppe und eventuell externe Beraterinnen und Berater. Nach dem Jahr entsteht ein Arbeitsbereich Diakonie Osteuropa bei der AM, bei dem die FeG Auslandshilfe ein neues Zuhause findet. Schon jetzt ist klar: Nichts soll zurückgebaut werden. „Pakete zum Leben“, die Hilfstransporte und die weiteren Projekte führt die Allianz-Mission fort. Vielmehr dient der Wechsel dazu, den Bereich FeG Auslandshilfe weiter auszubauen.
Volle Zufriedenheit
Dass der Weg für den Wechsel der FeG Auslandshilfe nun bereitet ist, darüber freuen sich alle Beteiligten. „Die FeG Auslandshilfe in gute Hände zu übergeben, ist mir ein Herzensanliegen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir damit einen guten Weg gehen“, sagt Jost Stahlschmidt. „Wir übergeben den Bereich FeG Auslandshilfe innerhalb der FeG-Familie in die Hände derer, die sie am besten weiterentwickeln können“, ist auch FeG-Präses Henrik Otto überzeugt. Und auch die Allianz-Mission freut sich auf dieses neue Feld: „In der Hauptsache geht es darum, Bedürftigen zu helfen und Menschen für Jesus zu begeistern“, resümiert Thomas Schech. Das sei so zukünftig viel besser möglich.
Nathanael Ullmann ist Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit beim Bund FeG
Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Mai – Juli 2024) erschienen.