Josias und Ana de Zubiaurre Racis gründen in Karlsruhe „Dein Jüngerschaftsprojekt“ – ein berufener Pastor und eine Sozialarbeiterin mit Herz für junge Christinnen und Christen.
„De Zubiaurre“: Das heißt „von hinter der Brücke“, übersetzt Ana ihren und inzwischen auch Josias‘ Nachnamen. Ein spanischer Name, der zu der Hamburgerin passt. Hamburg ist weltweit die Stadt mit den meisten Brücken. Weitaus mehr als die Stadt, in die es nun gehen soll: Nach Karlsruhe, um ein weiteres Jüngerschaftszentrum zu gründen.
Anas Familie ist interkulturell und über den Globus verteilt. Ein Teil der Familie lebt in Spanien, ein weiterer in Polen und den Vereinigten Staaten und sie hier in Deutschland. Ana und Josias lieben und genießen es!
Josias ist Deutscher, der Sohn eines Pastors und stammt wie Ana aus dem Norden Deutschlands. Er begann frühzeitig in seiner Gemeinde viel Verantwortung zu übernehmen. Wenn man ihn fragt, wer ihn besonders geprägt hat, dann ist es sein Schlagzeuglehrer. „Er hat mir von seiner Persönlichkeit, seinen Fähigkeiten und seiner Leidenschaft unglaublich viel mitgegeben“, erzählt er. Josias grinst, wenn er an diesen Satz denkt: „Es muss einfach ballern!“ – Das war ihr Motto, wenn es darum ging, wild herumzuspinnen und eine Veranstaltung zu planen, um Jugendliche zu erreichen.
Ana wuchs in einer katholisch geprägten Familie auf. Durch eine Freundin ihrer Mutter kam sie in eine Freie evangelische Gemeinde in Hamburg. Zu Hause spielte der Glaube keine große Rolle, aber Ana und ihre Schwester prägte er. Sie erinnert sich an gemeinsame Gebete mit ihrer Schwester und an eine Freizeit. Die anderen Jugendlichen markierten Verse in ihrer Bibel und lasen jeden Morgen darin, aber Ana hatte damals ihre Schwierigkeiten damit. In einem wichtigen Moment sprach ihr ein Mitarbeiter zu, dass sie einfach sie selbst sein darf. Menschen haben unterschiedliche Wege, um mit Gott Gemeinschaft zu leben. Für sie, erklärt sie, passiert es vor allem „in der Begegnung, im Gebet, im Austausch mit Menschen.“
Seit 2020 hat Ana die Shortys im Auslandsjahr begleitet und junge Christinnen ihrer Gemeinde mit „72 Jüngerschaft“, einem Kleingruppenprogramm, geprägt.
Josias wandte sich in der Oberstufenzeit noch einmal von Gott ab. Ihn interessierten soziale Gerechtigkeit und Politik viel mehr als der Glaube seiner Kindheit. Trotzdem besuchte er 2017 nach dem Abitur eine Jüngerschaftsschule in Australien. Weit weg von Zuhause erlebte er fehlende Leitung – keine gute Erfahrung. Aber diese Zeit prägte auch seinen weiteren Weg: Der Gottesdienst war gerade vorbei, als ein fremder Mann auf Josias zukam. Er hatte den Eindruck, Josias sei zum Pastor berufen, weshalb er ihn segnete und für ihn betete. Zurück in Deutschland begann Josias sein Studium an der Theologischen Hochschule Ewersbach mit genau diesem Ziel: Pastor zu werden.
Ana saß mit 18 Jahren nach einer intensiven Missionskonferenz in einem Nachtbus nach Hause. Sie kam mit ihrem unbekannten Sitznachbarn ins Gespräch, der sich als Christ herausstellte. Es war ihr etwas unangenehm, als er vorschlug, im Bus miteinander zu beten. Dennoch stimmte Ana zu. Dabei hatte der Mann dann den Eindruck, sie solle nach Kambodscha gehen. Ana wusste nicht einmal, wo das lag. Es war eine Begegnung, die sie nicht so recht einordnen konnte, bis sie ein Heft der Allianz-Mission mit einem Bericht in der Hand hielt: Auslandsjahr in Kambodscha.
Tatsächlich landete Ana 2016 bei den Missionaren Anne und Pete Stahl. Als Ana nach Deutschland zurückkehrte und bei einer Veranstaltung von ihrer Zeit berichtete, war auch der junge Student Josias im Publikum. Sie war ihm sympathisch und als Ana direkt an ihm vorbeilief, begann er ein Gespräch mit ihr. Ihr Kontakt hielt sich über Anas Studium der Sozialen Arbeit in Hildesheim hinweg über soziale Medien. Ihr zweites Date verbrachte Josias größtenteils mit einem gebrochenen Arm im Krankenhaus, während Ana seine Familie kennenlernte. Spätestens danach war klar: Sie wollen ihr Leben zusammen verbringen.
Josias ist mittlerweile als Pastor ordiniert. Ana erinnerte ihn während des Studiums immer wieder daran, wie wichtig Pausen sind. Sie ist sehr zugewandt zu Menschen und eine Ermutigerin, beschreibt er sie. „Ich lieb‘ das einfach so.“
Ana dagegen schätzt Josias´ zielstrebige und ermutigende Art. Er ist gut darin, den Überblick zu behalten, wenn es darum geht, Aufgaben an unterschiedlichen Stellen zu bewältigen. „Und ich bin jedes Mal wieder begeistert, wenn ich Josias beim Predigen zuhöre.“
Für Ana und Josias war der Plan immer klar: Josias wird in einer Gemeinde Pastor und Ana Sozialarbeiterin. Aber dann trat „Dein Jüngerschaftsprojekt“ in Karlsruhe in ihr Leben. Die Frage, ob sie sich vorstellen können, es zu gründen, brachte sie erst mal ins Nachdenken. Nun ist es sicher: Dort geht es für sie weiter. „Am Ende wird Gemeinde durch Menschen gebaut und das ist das, was wir im Jüngerschaftsprojekt auch wollen“, erklärt Josias. Es wird eine Brücke für junge Menschen sein, um ihre Berufung zu finden und den Glauben an Jesus ganz neu zu entdecken.
Josias und Ana de Zubiaurre Racis
Unser Alter: 27
Hobbys: In der Stadt und Natur Fahrradfahren, in Cafés gehen und Quality-Time mit Freunden und Familie
Lebenstraum: Familie gründen, Gemeinde bauen, Menschen zu Jesus führen
Das genießen wir: Mit einem Cappuccino und israelischem Brunch den Sabbat feiern
Job bei der AM: Leitung von „Dein Jüngerschaftsprojekt“
Bibelvers, der uns viel bedeutet: Matthäus 11,28-30 – Jesus sanfte Lehre und Leben für uns
Jesus für uns: Retter und Rabbi
Unsere letzte Serie: 7 vs. Wild
Was wir an jungen Menschen lieben: Sie sind die Leiterinnen und Leiter der Zukunft.
Evelyn Clement ist Mitarbeiterin im Servicebereich Communication & Media
Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Mai – Juli 2024) erschienen.
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