32 Jahre Auslandsmission im Inland

32 Jahre Auslandsmission im Inland

Dass Menschen aus vielen Ländern nach Deutschland kommen, um hier zu leben oder Zuflucht zu suchen, ist nichts Neues. Mit und unter ihnen arbeitet die Allianz-Mission deshalb schon seit drei Jahrzenten. Dave Rose gibt einen Überblick.

„Die Allianz-Mission (AM) ist die Auslandsmission des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG) in Deutschland.“ So steht es in unseren Publikationen geschrieben. Aber die AM ist nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland tätig.

Und das nicht erst seit 2015, als viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Warum? Weil schon immer Menschen aus dem Ausland nach Deutschland gekommen sind. So hat auch die AM über die vergangenen Jahrzehnte immer wieder missionarische Mitverantwortung für Migranten übernommen, damit sie hier in der Fremde etwas von Gottes Liebe erleben konnten.

Von den 1980er bis weit in die 2000er Jahre war die internationale Gemeindearbeit in Deutschland für die AM stark mit bestimmten Personen und Volksgruppen verbunden:

INDONESIEN

1988 wurden Anton und Isti Budiwidjaja aus Indonesien von der AM angestellt, um in Berlin und anderen Städten Deutschlands indonesische Studenten mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen. Etliche dieser Studenten sind zum Glauben an Jesus Christus gekommen und wurden intensiv begleitet, damit sie im Glauben wachsen und Verantwortung in Gemeinden und Gruppen in Deutschland und auch später in Indonesien übernehmen konnten.

VIETNAM

In den 1980er Jahren kamen viele vietnamesische Flüchtlinge – sogenannte „Boat People“ nach Deutschland. Der Bund Freier evangelischer Gemeinden hat sich für sie eingesetzt durch Unterkünfte und Eingliederungsprogramme im hessischen Ewersbach.

Le von Dinh mit seiner Frau van Anh wurden vom Bund FeG mit der Aufgabe betraut, unter Vietnamesen zu evangelisieren und sie zu betreuen. Im Jahr 1992 hat die AM die Verantwortung für diese Arbeit vom Bund übernommen. In den Jahren danach sind viele Vietnamesen zum Glauben an Jesus Christus gekommen und auch etliche vietnamesische Gemeinden gegründet worden.

IRAN

Jonathan und seine Frau Henny kamen 1996 zur AM, um unter Iranern zu wirken. Auch hier stand die Evangelisation im Mittelpunkt. Nachdem über Jahre kaum Menschen zum Glauben kamen, hat Gott bis heute einen geistlichen Aufbruch unter Iranern bewirkt.

Ab 2006 trafen sich immer mehr internationale kultur-spezifische Gemeinden in lokalen deutschsprachigen FeGs. Einige dieser Gemeinden wurden in den Bund FeG aufgenommen, etliche andere hielten in Absprache mit der deutschen Ortsgemeinde nur ihre eigenen Gottesdienste dort ab. Bund und AM überlegten gemeinsam, was diese wachsende Anzahl von internationalen Gemeinden für die Zukunft bedeutete.

So trat 2011 Willi Ferderer seine Stelle als Referent für die Internationale Gemeindearbeit in Deutschland an – zu gleichen Teilen mit dem Bund FeG und der Allianz-Mission. Intensivere Beziehungen zu internationalen Gemeinden und Gruppen konnten aufgebaut und Brücken zu FeGs gebaut werden.

Darüber hinaus initiierte der Bund FeG einen Arbeitskreis für die Internationale Gemeindearbeit in Deutschland (AK IGAD). Mitglieder dieses Arbeitskreises kommen aus der Bundesleitung, lokalen Gemeinden und der AM. In diesem Arbeitskreis – durch Finanzen der AM und des Bundes FeG unterstützt – werden für Migrantengemeinden relevante Themen erwogen und Entscheidungen getroffen im Hinblick auf die Internationale Gemeindearbeit in Deutschland.

Durch die große Anzahl von Flüchtlingen, die seit 2015 nach Deutschland gekommen sind, ist die Bedeutung dieser internationalen Arbeit in Deutschland im Bewusstsein der deutschen Gemeinden sehr gewachsen. So hilft die AM heute in unterstützender Zusammenarbeit mit dem Bund FeG, dass deutsche Gemeinden internationaler werden und auch multlikulturelle Gemeindegründungen entstehen.

Und es geht weiter: Ausländische Missionare, die kompetente Begleitung brauchen, kommen nach Deutschland. Es gibt eine wachsende Anzahl von ehemaligen Muslimen, die Jesus Christus als Herrn und Retter entdeckt haben und nun eine neue Heimat innerhalb seiner Gemeinde suchen. Immer wieder neue Chancen und Herausforderungen, wo die Kompetenzen der AM gefragt sind. Wir wollenweiter „Menschen bewegen – Welt verändern“ – auch hier in Deutschland.

Dave Rose war als Missionar im Ruhestand weiter missionarisch tätig

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (August – November 2020) erschienen.