Robert Rinke leitete vom 30. August bis 13. September einen weiteren Zahnarzteinsatz in Albanien. Im Großraum Pogradec wurden 170 Patienten behandelt und zum Thema Mundhygiene geschult.
Wie bereits 2021, so führten wir auch dieses Jahr einen zahnmedizinischen Einsatz in der Region Pogradec durch. Bis einschließlich 7. September waren wir, wie im letzten Jahr, in einem Stadtteil, der überwiegend von Roma bewohnt wird. Hier befindet sich auch die Gemeinde „Kisha Burimi i Jetës“ („Gemeinde Quelle des Lebens“), mit welcher wir vor Ort zusammenarbeiten. Diese Gemeinde wird von der Allianz-Mission seit Ende 2016 unterstützt.
Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde war wieder sehr fruchtbar. Neben Roma erreichten wir auch Albaner und Balkan-Ägypter. Der überwiegende Teil der von uns Behandelten gehörte zur armen Bevölkerungsschicht, die wenigen Übrigen zum unteren Mittelstand.
Ab dem 8. September versorgten wir Menschen im bergigen Hinterland, der Mokra-Region. Mokra ist nicht nur schlecht erreichbar (die „Straßen“ sind oft nur Feldwege), es ist auch eine der ärmsten Gegenden um Pogradec herum. Fast alle Familien sind in der Landwirtschaft tätig, doch mit 0,2 bis 0,3 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche pro Familie ist es unmöglich, eine fünf- bis achtköpfige Familie zu ernähren. Da Mokra sehr ländlich und zersiedelt ist, war es notwendig, an verschiedenen Ortendie mobile zahnärztliche Station zu eröffnen.
Insgesamt konnten wir 170 Patienten in 188 Sitzungen behandeln. Dabei wurden 272 Füllungen gemacht und 139 Zähne extrahiert. Die Zahnärztin hatte den Eindruck, dass sie dieses Jahr mehr mitnehmen sollte als letztes Jahr. Tatsächlich verbrauchten wir 50 % mehr als 2021und es hätte ohne zusätzliches Material nicht gereicht.
Neben der Behandlung der Patienten war es uns aber auch sehr wichtig, mit ihnen über Prophylaxe und Mundhygiene zu reden. Zur Erinnerung bekam jeder Patient am Schluss noch eine Zahnbürste mit.
Wir hatten wieder viele wunderbare Begegnungen mit dankbaren Menschen. So z. B. Migel. Er wusste, dass man ihm einen Zahn ziehen musste. Doch zu den einheimischen Zahnärzten hatte er kein Vertrauen und so schob er den Eingriff immer wieder auf. Nachdem er hörte, dass wir kommen würden, nahm er sich trotz seiner Angst fest vor, sich bei uns behandeln zu lassen. Als er den Behandlungsraum verließ, strahlte er über das ganze Gesicht, rief sofort seinen Freund an und sagte: „Ich habe es getan.“
Robert und Sonja Rinke sind Missionare im Kosovo
Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Februar – April 2023) erschienen.