„Tumwabudu Mungu wa kweli“

„Tumwabudu Mungu wa kweli“

(Lasst uns den wahren Gott anbeten!) Leidenschaftliche Anbetung mit ganzem Körpereinsatz hat Missionarin Beate Reins in Tansania erlebt. Auch wenn sie bei so viel Dezibel und Bewegung manchmal flüchten wollte, wird sie die „Pambios“ vermissen.

„Tumwabudu Mungu wa kweli“ So hört man es oft in den Gottesdiensten der tansanischen Gemeinden, und es bedeutet: „Lasst uns den wahren Gott anbeten!“ Wie das in Gottesdiensten geschieht, ist vielfältig: von ruhigen liturgischen Elementen über mega-lauten instrumental begleiteten Chorgesang mit viel Tanz, bis hin zu Anbetungschorussen „Pambios“, die die ganze Gemeinde ausdrucksstark und leidenschaftlich singt. Diese Anbetung berührt mich und ich habe den Eindruck, in Gottes Gegenwart zu stehen. Das liebe ich auch auf den Seminaren für Kindermitarbeiter: Es bringt uns gemeinsam anbetend in die Gegenwart Gottes. Ganz besonders, wenn wir dann auch noch a capella singen.

Auch die Mitarbeiter berichten, dass anbetender Gesang ein wichtiger Teil ihrer Anbetung ist. Aber die meisten erleben Anbetung – Gottes Beziehung – auch stark im Gebet. Ihre Gebetshaltung beschämt mich oft: Mit ganzer Hingabe, herumlaufend oder kniend, manchmal weinend, ausdauernd beten sie Gott in den Gebetseinheiten der Seminare an. Für viele ist auch das Lesen der Bibel und ihr ganzes Leben wichtiger Bestandteil ihrer Anbetung Gottes.

Ansteckende Fröhlichkeit kommt dabei zum Ausdruck, und ich male mir manchmal aus, wie das wohl sein wird, wenn dieser große, tansanische Chor mal im Himmel Gott mit Liedern anbeten wird.

Die Kinder schauen es sich von ihren Eltern und Lehrern ab. Sie haben sehr viel Freude beim gemeinsamen Singen, das mit einheitlichen rhythmischen Bewegungen untermalt wird. Ansteckende Fröhlichkeit kommt dabei zum Ausdruck, und ich male mir manchmal aus, wie das wohl sein wird, wenn dieser große, tansanische Chor mal im Himmel Gott mit Liedern anbeten wird.

Ich persönlich erlebe Gottes Anbetung aber auch ganz konkret im Alltag, mit und für Ihn unterwegs zu sein und wenn Gott mir plötzlich einen Bibelvers zusagt, der genau jetzt dran ist für mich. Daneben brauche ich auch die persönlichen Zeiten der Anbetung, um in Seiner Nähe zu sein: morgens in „meiner Ecke“ mit einer Tasse Kaffee, einer Kerze, einem Lied, Bibel und Tagebuch. Oder an einem freien Nachmittag am Strand, der hier oft menschenleer ist: wo es dann innerlich und äußerlich still um mich wird, um Zeit für meine Beziehung mit Ihm zu haben.

Wenn dieser Artikel erscheint, werde ich bereits im winterlich kalten Deutschland sein und sicherlich die leidenschaftlich gesungenen Anbetungs-Pambios vermissen. Dieses Mal nicht zum gewohnten Heimataufenthalt, sondern für „ganz“. Eine neue Strecke mit Gott unterwegs beginnt. Wie diese Strecke aussehen wird, weiß ich noch nicht, aber ich weiß, dass Gott, mit dem ich im tansanischen Missionarsalltag unterwegs war, es auch in Deutschland ist und mir zum richtigen Zeitpunkt Wegweisung geben wird. Dieser Gott ist und bleibt ja derselbe, und ich freue mich, ihn auch wieder gemeinsam in deutschen Gemeinden anbeten zu können. Gemeinden, die inzwischen ja auch bunter und internationaler geworden sind.

Beate Reins war Missionarin in Daressalam, Tansania

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (November 2019 – Januar 2020) erschienen.