Magdalena Burghoff begegnet bei ihrem GoGlobal Volontariat in Albanien kopfschüttelnden Roma-Kindern.
„Hajde“, höre ich ein paar Teenager und Erwachsene rufen. Eine Sekunde später stürmen die 50 Kinder aus dem Raum und freuen sich schon auf den Ausflug an den Strand. Wir befinden uns in Pogradec, einer wunderschönen Stadt in Albanien. „Si je?“ frage ich das Mädchen auf dem Weg zum Strand. Das heißt soviel wie „Wie geht’s?“. Sie schüttelt den Kopf, lächelt und sagt „Mirë!”. Komisch, wieso schüttelt sie denn den Kopf, wenn es ihr gut geht?
Willkommen in Albanien. Das Land des Adlers, mit wunderschöner Landschaft und freundlichen Menschen. Das hat unser Team aus Deutschland in Pogradec, an der Grenze zu Nord-Mazedonien, erfahren. Da es das erste Sommercamp einer örtlichen Roma-Gemeinde war, haben sie sich Unterstützung, Ermutigung und Erfahrungsaustausch gewünscht. So konnten wir – Studenten, Informatiker und Eltern zweier Kinder – als Volontäre die Mitarbeiter vor Ort unterstützen. Spiel und Spaß, Geschichten aus der Bibel und Besuche am See Ohrid waren natürlich dabei.
Besonders begeistert haben mich die christlichen Lieder, bei denen die Kinder mit kräftiger Stimme mitgesungen und Gott angebetet haben. Gesprochen wurde auf Albanisch, Englisch und mit Händen und Füßen. Es war faszinierend, die Kinder auf eine andere Art und Weise kennenzulernen, wenn man nur mit wenigen Worten kommuniziert. Deutsche und albanische Spielideen wurden ausgetauscht und viel Jenga und Uno gespielt. Wir hoffen, dass viele Kinder auch nach dem Sommercamp zur wöchentlichen Kinderstunde der Gemeinde kommen werden und Jesus besser kennenlernen. Ob nächstes Jahr wieder ein Camp stattfinden soll? Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Magdalena Burghoff ist Studentin an der Theologischen Hochschule Ewersbach
Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (November 2019 – Januar 2020) erschienen.