Ein Team von Mitarbeitern der Allianz-Mission unterstützt Migranten und Gemeinden dabei, gemeinsam mit Jesus unterwegs zu sein, und weitet den Blick dafür, was daraus weltweit wachsen kann.

Die sozial-missionarische Arbeit unter und mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen ist vielfältig. Sie fordert uns heraus, auf die einzelnen Kulturen, Religionen und Traditionen so gut wie möglich einzugehen. Dabei sind Begegnungen auf Augenhöhe wichtig, damit daraus Verständnis füreinander und Beziehungen entstehen. Nach dem jüdischen Sozialphilosophen Martin Buber gilt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ In den Begegnungen mit Migranten begreifen wir, dass die Familie der wichtigste Lebensraum dieser Menschen ist. Das meint, dass die soziale und materielle Verantwortung ebenso wie die seelische Bindung in der Familie liegt. Für uns bedeutet es z. B. weniger veranstaltungsorientiert zu denken, sondern stärker familienorientiert die Arbeit auszurichten.

Wichtig ist es uns nicht nur, für Migranten und Flüchtlinge etwas zu tun und unter Ihnen tätig zu sein, sondern mit den Christen aus verschiedenen Kulturen gemeinsam Menschen für den Glauben zu gewinnen und sie in die Gemeinden zu integrieren. Dabei lernen wir voneinander und ergänzen uns in Theologie, Kultur, Werten und Begabungen.

Als Team der Allianz-Mission für InternationaIe Gemeindearbeit in Deutschland ergeben sich so folgende Schwerpunkte:

EVANGELISATION:

Wir wollen Menschen aus allen Kulturen – häufig aus Ländern, in denen christlicher Glaube unterdrückt wird oder verboten ist – für den Glauben an Jesus Christus gewinnen. Das tun wir durch persönliche Evangelisation und Glaubensgrundkurse, evangelistische Freizeiten und Einsätze in Fußgängerzonen, Verteilung von Literatur und Medien und die Schulung von Christen in Gemeinden.

INTEGRATION:

Ein wichtiger Baustein ist die Förderung der Integration von Christen mit Migrationshintergrund in deutschen Gemeinden. Wir wollen Migranten
für Mitgliedschaft, Mitarbeit und Leiterschaft gewinnen und befähigen. Dazu unterstützen wir Gemeinden bei der Vermittlung und Begleitung von Gruppen oder Einzelpersonen mit Migrationshintergrund, beraten bei Kontaktaufnahmen sowie Integrationsbemühungen und bieten interkulturelle Schulungen und Workshops, fremdsprachiges Material und internationale Missions- und Gemeindetage mit Integrationsthemen an.

GEMEINDEGRÜNDUNG UND -AUFBAU:

Gemeinde ist für viele Migranten eine Ersatzfamilie. Deshalb fördern wir Gemeindegründung und -aufbau durch Initiierung und Hilfestellung bei Gründungen von neuen deutsch-internationalen Gemeinden und vernetzen diese mit Freien evangelischen Gemeinden. Ergänzt wird das durch Beratung und Begleitung im Aufbau von bestehenden internationalen Gruppen und Gemeinden.

LEITERSCHAFT UND BILDUNG:

Einige christliche Leiter unter den Migranten arbeiten vollzeitig im säkularen Job und leiten ehrenamtlich mit Leidenschaft und Hingabe ihre Gemeinden und Gruppen. Ihnen fehlt jedoch die theologische Ausbildung, die oftmals finanziell oder zeitlich für sie nicht machbar ist. Hier fördern wir die Bildung von Leitern durch eigene Schulungsangebote – wie Seminartage und Freizeiten und die Finanzierung von Aus- und Fortbildungen in theologischen Einrichtungen.

MIGRANTEN IN DER WELTMISSION:

Unser Traum ist, dass auch internationale Gemeinden in Deutschland eines Tages Missionare weltweit aussenden. Dazu möchten wir sie motivieren und befähigen.

Albert Giesbrecht ist Missionssekretär für Südosteuropa und Bereichsleiter internationale Arbeit in Deutschland

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (August – November 2020) erschienen.