Als Gott ans Fenster kam – Die Reise eines 93-Jährigen zum ewigen Leben

Als Gott ans Fenster kam – Die Reise eines 93-Jährigen zum ewigen Leben

Ikuo Takashima fand erst spät zum Glauben und ließ sich im Oktober 2021 in Gifu, Japan, taufen. Es ist nie zu spät, zeigt seine Lebensreise, die er zu seiner Taufe aufschrieb.

Im Jahr 1972, also vor nun 50 Jahren, wurden meine Frau und meine Töchter in der Christuskirche von Gifu getauft. In der Folge wurden auch alle unsere Enkelkinder getauft und haben ihre eigenen christlichen Familien gegründet. Von meinen Verwandten war ich der Einzige, der ungläubig blieb. Ich sah das Christentum als eine der drei großen Weltreligionen und als eine westliche Religion.

Nachdem ich im Jahr 1953 meine Frau geheiratet hatte, begann sie, Gottesdienste in der Hashima-Kirche zu besuchen. Eines Tages wurde ich eingeladen, an einem besonderen Treffen teilzunehmen. Mich beeindruckte bei der Predigt die Aussage „Just believe!“ (deutsch: glaube einfach). Sie wurde mit großem Nachdruck geäußert. Damals hatte ich die Bibel noch nicht gelesen und fragte mich daher, was ich denn laut dem Prediger glauben sollte. Später las ich im Johannesevangelium 14,6 die Aussage Jesu: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Das sollte ich wohl glauben.

Wirklich tief lernte ich Gott 2007 kennen, als Yoshinobu Ende, der Ehemann meiner Tochter Yoshiko, mit der unheilbaren ALS-Krankheit in eine Palliativstation kam. Er hatte nach zwei Jahren Krankheit nur noch wenige Tage zu leben. Obwohl er seinen Kopf nicht bewegen konnte, fühlte er Gottes überschwängliche Liebe in den grünen Bäumen und der Schönheit der Natur, die er vom Fenster seines Zimmers aus sehen konnte. Er glaubte, dass Gott ihm nahe war und signalisierte es mit seinen Augen. Ich spürte, wie Gott zum Fenster kam und ihm die Hand reichte.

1. Petrus 5,7: „Alle eure Sorgen werft auf Gott. Denn Gott ist besorgt um euch.“ Für meinen Schwiegersohn Die Reise eines 93-Jährigen zum ewigen Leben Yoshinobu war Gott alles, und er überließ alles Gott.

Im September 2013 begann ich, das Neue Testament zu lesen, und machte mir dabei sorgfältige Notizen. Im Januar 2015 war ich am Ende angelangt. Ich hatte etwa 560 Seiten in sieben Notizbüchern zusammengeschrieben. Die Notizbücher halfen mir zu wissen, was wo in der Bibel zu finden ist. Damals habe ich jedoch nur den Inhalt der Bibel abgeschrieben, ohne meinen Glauben zu festigen.

Volles Vertrauen

Jetzt bin ich 93 Jahre alt und verbringe meine Tage im und außerhalb des Bettes. Ich neige dazu, mich im Haus aufzuhalten. Zum Glück kümmert sich meine älteste Tochter um mich und ich komme gut zurecht. Hier begann ich schließlich darüber nachzudenken, dass ich mich taufen lassen sollte. Ich habe Pastor Dr. Shinji Kawamura konsultiert und Vorbereitungen getroffen. Ich bin ein sündiger Mensch, aber ich glaube einfach von ganzem Herzen, dass Jesus sein Blut am Kreuz für meine Sünden vergossen hat. Ich vertraue ihm alles an.

Ich male gerne Bilder am Computer, und manchmal, wenn ich male, denke ich, dass Gott zu mir kommt. Ich hatte zum Beispiel Schwierigkeiten, die richtige Farbe zu finden, und dann tauchte plötzlich eine Farbe auf, die ich gar nicht gesucht habe. „Das ist es, wonach ich suche“, dachte ich. Ich habe gespürt, dass Gott sie mir gezeigt hat.

Ich weiß, dass ich täglich die Gnade Gottes empfange, und ich möchte mein Leben mit einem Gefühl der Gegenwart Gottes und einer ständigen Zeit des Gebets leben. Als junger Christ möchte ich allein aus dem Glauben leben. Zusammen mit Pastor Shinji Kawamura und allen Mitgliedern der Gemeinde möchte ich im Gebet leben, Gottes Herrlichkeit preisen und die Freude spüren, in Christus zu sein.

Herr Takashima besucht die Gemeinde in Gifu, in der auch unsere Missionare Gerhard und Junko Deimel tätig sind.

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (November 2022 – Januar 2023) erschienen.