Vom Patienten zum Hoffnungs-Taxi

Vom Patienten zum Hoffnungs-Taxi

Ute Rüdiger begleitet den Prozess der Weiterentwicklung der Gesundheitszentren des Rehazentrums für Kinder in Namutamba, Uganda. Patrick, ein ehemaliger Patient, hat noch immer Kontakt.

Auf seinem Motorrad trifft Patrick im Rehazentrum ein: mit einem fröhlichen Lachen, den Motorradhelm auf dem Kopf, in einer eingestaubten Jacke. Eine junge Mutter setzt sich mit ihrem Kind mit Gipsfü.en auf das Motorrad, Patrick lädt das Gepäck auf, fragt, ob Mutter und Kind gut sitzen, und ab geht die nächste Fahrt. Für die 20 km bis zur nächsten Kleinstadt auf einer staubigen, unbefestigten Straße durch grüne Felder, Dörfer, Teeplantagen und Papyrussumpf braucht es etwa 45 Minuten.

Dass Patrick ein Bein leicht nachzieht und spezielle Schuhe trägt, fällt nicht sehr auf. Dafür aber seine Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Lebensfreude. Wenn er seine Geschichte erzählt, wird deutlich, was ihn geprägt hat.

Als 11-jähriger Junge war Patrick sehr krank. Er hatte starke Schmerzen, Wunden an den Beinen, konnte nicht mehr laufen und war ganz mutlos. Seine Eltern bekamen den Kontakt zum Rehazentrum Namutamba. Dort wurde Patrick aufgenommen und mehrmals in einem Krankenhaus in Kampala operiert. Es begann ein langer Weg mit vielen Gipsbehandlungen und anstrengenden Übungen, bis er wieder auf die Beine kam. Durch die ermutigende Unterstützung der Mitarbeiter bekam er wieder Lebenshoffnung. Nach etwa einem Jahr konnte Patrick wieder nach Hause gehen. Erst noch mit Unterarmstützen und mit Schmerzen, aber nach einiger Zeit ging es ihm immer besser und er konnte wieder zur Schule gehen.

Inzwischen ist Patrick 30 Jahre alt und Motorrad-Taxifahrer in Namutamba. So verdient er seinen Lebensunterhalt und fährt am liebsten Patienten des Rehazentrums. Er kann sie so gut verstehen und ist durch seine eigenen Erfahrungen eine Ermutigung.

Ich bin so dankbar für Gottes Hilfe und das Rehazentrum.

Patrick sagt: „Ich bin so dankbar für Gottes Hilfe und das Rehazentrum. So vielen Kindern wurde dort bereits geholfen. Jetzt bin ich manchmal so beschäftigt, dass ich es vergessen könnte, aber ich weiß, dass ich ohne das Rehazentrum nicht derselbe wäre. Vielen Dank an alle Unterstützer! Werdet nicht müde. Es gibt noch viele Kinder, die wieder neue Hoffnung brauchen.“

Ute Rüdiger ist Missionarin in Uganda und Tansania

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Februar – April 2023) erschienen.