Das andere Gemeindeformat: in München „Kairos-Projekt“

Das andere Gemeindeformat: in München „Kairos-Projekt“

Wo finden Ex-Muslime ein geistliches Zuhause? Wo die Integration in bestehende deutsche Gemeinden nicht gelingt, können neue Gemeinden für Menschen aus aller Welt entstehen – ob in einer hessischen Kleinstadt oder der bayerischen Landeshauptstadt.

Es ist ermutigend zu hören, dass deutsche Gemeinden internationaler werden und es schaffen, Migranten mit der notwendigen Nestwärme zu integrieren und ihnen darin Entfaltungsmöglichkeiten zu geben. Viele tun sich darin allerdings schwer. So kommt es leider vor, dass ganze Gruppen von Migranten sich wieder auflösen. Manche Jesus-gläubige Migranten oder offene muslimische Freunde von AMIN-Mitarbeitern („Arbeitskreis Migration Integration“ der evangelischen Allianz) aus verschiedenen Gemeinden finden keine geistliche Heimat. Ob in Haiger, wo wir mit dem Kairos-Projekt – einer internationalen Gemeindegründung unter Migranten – gute Erfahrungen gemacht haben oder auch in München.

In München gibt es missionarische Sommer-Einsätze in Verbindung mit arabischsprachigen Teams aus Ägypten und dem Nahen Osten. Uli Hees, Mitglied der Freien evangelischen Gemeinde München-Mitte, organisiert sie seit Jahren in Verbindung mit lokalen AMIN-Mitarbeitern.

So kam ab 2017 die Frage auf, ob wir nicht auf der guten sozial-missionarischen Arbeit in München aufbauen könnten – mit einem neuen, übergemeindlichen Gemeindegründungsprojekt für neubekehrte arabischsprachige Christen, die keine geistliche Heimat gefunden haben. Im Austausch mit Leitern der Evangelischen Allianz und Pastoren der Freien evangelischen Gemeinden vor Ort hat sich der Bedarf bestätigt und so haben wir 2018 ein Initiativ- Team gegründet, zu dem nun neun Leiter gehören.

Mittlerweile haben sich zusätzlich 19 Mitarbeiter aus verschiedenen Gemeinden und Kulturen gefunden und es entsteht ein übergemeindliches, offenes Projekt, das sich den Bedürfnissen von neubekehrten Migranten annimmt. Gleichzeitig entsteht auch eine deutsch-internationale Freie evangelische Gemeinde mit fremdsprachigen Kleingruppen, die geistlich Heimatlosen eine Heimat bietet. Erste Probe-Gottesdienste waren gut besucht, weitere sollen folgen.

Bitte unterstützen Sie das Kairos-Projekt München durch Ihre Gebete und Spenden. Die Kosten für den Unterhalt eines Gründungspastors, Materialien und Räumlichkeiten sind in München hoch. Danke für Ihre Unterstützung.

Willi Ferderer ist Referent für Internationale Gemeindearbeit in Deutschland

Dieser Artikel ist in unserem Magazin move (Aug-Okt 2020) erschienen.